Kinder über Bahngleise geführt – Lehrerinnen entlassen

  12 Juli 2016    Gelesen: 350
Kinder über Bahngleise geführt – Lehrerinnen entlassen
In Österreich sind Lehrerinnen mit mehr als 80 Kindern über Bahngleise gegangen – höchstgefährlich: Nur Sekunden nach dem letzten Kind soll ein Zug gekommen sein. Die Lehrerinnen wurden jetzt entlassen.
Ein in Österreich heftig diskutierter Klassenausflug hat nun für Wiener Lehrerinnen Konsequenzen: Die Pädagoginnen hatten im Juni 83 Kinder bei geschlossener Schranke über Bahngleise im niederösterreichischen Leobendorf gelotst.

Die Gruppe sei spät dran gewesen, und sie wollten ihren Zug nicht verpassen, rechtfertigten sich die Frauen. Nur wenige Sekunden nach dem letzten Kind passierte laut Augenzeugenberichten ein Regionalzug die Stelle.

Die Kinder waren zwischen sechs und zehn Jahre alt. Drei Lehrerinnen wurde nun wegen "schwerwiegender Dienstpflichtverletzungen" die Entlassung angekündigt, wie der Wiener Stadtschulrat am Montag mitteilte. Gegen eine weitere Frau wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Großes Thema in Österreich

Der Vorfall ist in Österreich ein großes Thema, die Zeitungen berichten ausführlich darüber. Die Gruppe mit den mehr als 80 Kindern kam von einem Ausflug auf die Burg Kreuzenstein. Zeugen, die die Lehrerinnen und Kinder beim Überqueren der Gleise beobachteten, riefen die Polizei, schreibt "Die Presse".

Eine Begleitperson der Kindergruppe kletterte unter den Schranken hindurch und stellte sich mit ausgebreiteten Armen auf die Gleise, wie der "Kurier" berichtete. Der Regionalzug, der nur kurze Zeit später kam, sei, ohne am nahen Bahnhof zu halten, durchgefahren.

Die Polizei suchte nach den Hinweisen öffentlich nach der Gruppe, woraufhin sich eine der Lehrerinnen meldete. Sie gab Fehler zu, bestritt aber eine Gefahr. "Es lag zu keiner Zeit eine fahrlässige Gemeingefährdung vor, wie behauptet wird", sagte ihr Rechtsanwalt dem "Kurier". Die Eltern der Kinder und der Elternverein setzten sich nach dem Vorfall für die Lehrerinnen ein.

Der Wiener Stadtschulrat wies darauf hin, dass die rechtlichen Vorgaben eindeutig seien. Für einen versäumten Zug hingegen, so hieß es, hätte es keine dienstrechtlichen Konsequenzen geben.

Quelle : welt.de

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