Einige Volkswirte haben aber kaum Hoffnung, dass sich die flaue Wirtschaftsentwicklung im zweiten Halbjahr deutlich belebt. "Chinas Wirtschaftswachstum wird wahrscheinlich zunehmend unter Abwärtsdruck kommen", sagte HSBC-Ökonom Ma Xiaoping. "Dem Wachstum fehlt der Schwung und es basiert auf den Stimulierungsmaßnahmen der Regierung."
Christopher Balding von der HSBC Business School in Shenzhen äußerte sich auch skeptisch. "Das Ergebnis wurde fast ausschließlich durch eine rapide Ausweitung von Krediten erreicht", sagte er. Laut Zahlen weitete sich die Kreditvergabe allein im Juni um 104 Milliarden Yuan oder umgerechnet 14 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.
Viel Geld für Infrastrukturprojekte
Das Nationale Statistikamt Chinas gab auch Daten zur Industrieproduktion bekannt. Diese stieg im Juni um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit beschleunigte sich ihr Wachstum, nachdem der Anstieg im Mai nur 6,0 Prozent betragen hatte.
Auch die Einzelhandelsumsätze stiegen schneller. Sie legten im Juni um 10,6 Prozent zu, nach einem Plus von 10,0 Prozent im Mai. Beides war besser als von Analysten erwartet. Die Regierungsausgaben stiegen im Juni um 19,9 Prozent, nach einem Plus von 17,6 Prozent im Mai. Das Land steckt viel Geld in Infrastrukturprojekte und hat auch Steuern gesenkt, um das für China relativ schwache Wachstum anzukurbeln.
Die Regierung in Peking hat für das Bruttoinlandsprodukt ein Ziel von 6,5 bis 7 Prozent für das laufende Jahr ausgegeben. "Das zeigt, dass die Wirtschaft hauptsächlich stabil ist", sagte Volkswirt Ding Shuang von der Standard Chartered Bank. "Die Regierung meint es mit dem Erreichen des Wachstumsziels ernst."
Tags: