Gericht verurteilt Mutter im Wallenfels-Prozess

  20 Juli 2016    Gelesen: 336
Gericht verurteilt Mutter im Wallenfels-Prozess
Im Prozess um die Babymorde von Wallenfels hat das Landgericht Coburg die 45-jährige Hauptangeklagte wegen Totschlags verurteilt. Die Mutter der acht toten Babys muss damit 14 Jahre ins Gefängnis. Der Vater erhielt einen Freispruch.
Im Prozess gegen die Mutter der acht toten Babys aus dem bayerischen Wallenfels ist die 45-jährige Angeklagte zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Coburg verurteilte die Frau wegen vierfachen Totschlags. In drei weiteren Fällen ließ sich die Todesursache aufgrund des Zustands der Leichen nicht mehr eindeutig klären. Ein Baby kam anscheinend tot zur Welt. Der Vater der Kinder erhielt einen Freispruch.

Die Staatsanwaltschaft hatte für die Mutter der acht toten Babys lebenslange Haft wegen Mords in vier Fällen gefordert. Der Verteidiger der Frau hatte in seinem Plädoyer auf jede Äußerung zum Strafmaß verzichtet. Die 45-Jährige habe die erste Schwangerschaft nach der Geburt ihrer noch lebenden Kinder verdrängt, sagte Till Wagler. Deshalb sei sie bei der Geburt in Panik geraten und habe das Kind getötet.

Nach der ersten Tat wiederholte die Frau ihr Verhalten mehrfach. "Sie hat aus dem ersten Mal nicht gelernt", sagte ihr Anwalt.

Der Frau wurde im Prozess vorgeworfen, im oberfränkischen Wallenfels binnen zehn Jahren acht Kinder geboren und dann getötet zu haben. Die erste Leiche wurde im vergangenen November entdeckt, wenige Wochen nach dem Auszug der Frau aus ihrer Wohnung. Teilweise waren die Leichen so stark verwest, dass sich nicht mehr bei allen Kindern nachweisen ließ, ob sie lebensfähig waren.

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