Den Grund für den Verkaufsstopp nannte McDonald`s nicht. Venezolanische Medien berichten allerdings, der Konzern könne derzeit nicht mehr die dünnen Brötchen besorgen, die zwischen den beiden Fleischstücken in der Mitte des Hamburgers platziert werden. Im vergangenen Jahr musste McDonald`s wegen Lieferengpässen vorübergehend auch schon den Verkauf von Pommes frites in Venezuela einstellen.
Venezuela verfügt über die größten Ölreserven der Welt. Seit dem Verfall des Ölpreises befindet sich das Land in einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Der Internationale Währungsfonds schätzt, dass die Inflation in dem Land dieses Jahr schwindelerregende Höhen erreicht. Voraussicht liegt die Teuerungsrate bei über 700 Prozent. Das wäre der weltweit höchste Wert.
Schrumpfende Wirtschaft, hungernde Menschen
Der IWF erwartet zudem, dass die Wirtschaft in Venezuela in diesem Jahr um 10 Prozent schrumpft, 2017 noch einmal um weitere 4,5 Prozent. Neben dem niedrigen Ölpreis machen Wirtschaftsexperten vor allem eine schwere Misswirtschaft der Regierung für die Entwicklung verantwortlich.
Inzwischen hat die Mangelwirtschaft solche Ausmaße erreicht, dass es anscheinend Hungeraufstände in Venezuela gibt. Erst am vergangenen Wochenende nutzen fast 100.000 Menschen eine kurzfristige Grenzöffnung, um im benachbarten Kolumbien einzukaufen. Sie deckten sich mit Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs ein. Auf kolumbianischer Seite waren rund 1000 Polizisten im Einsatz, um für Ordnung zu sorgen.
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