Van der Bellen will ländliche Wähler gewinnen

  22 Juli 2016    Gelesen: 564
Van der Bellen will ländliche Wähler gewinnen
Kurz und intensiv soll er sein, der dritte Wahlkampf für die Bundespräsidentenwahl. Die Vorbereitungen laufen schon: Van der Bellen will auf dem Land stärker vertreten sein. Hofer wird Sommerfeste zum Wahlwerben nutzen.

Stärker in der Stadt, schwächer auf dem Land: Diesen Trend will Lothar Lockl nun brechen. Der Kampagnenmanager des grünen Hofburg-Kandidaten, Alexander Van der Bellen, bereitet sich auf den kommenden Wahlkampf für die Bundespräsidentenwahl vor – den dritten in diesem Jahr.

Dieses Mal will sich das Team rund um Lockl stärker auf die ländlichen Teile Österreichs konzentrieren. Dafür setzt er vor allem auf eine „breite, österreichweite Bürgerbewegung“, wie er der „Presse“ erklärt. Und auch deren Spenden.

Lockl startet daher eine Onlinekampagne, bei der Sympathisanten Plakate finanzieren können: „Wir müssen in kleineren Gemeinden sichtbarer werden“, so Lockl. „Wegen mangelnder Mittel waren wir dort im vergangenen Wahldurchgang nicht so präsent.“ Sprich: Für eine großflächige Plakatierung außerhalb der Städte reichte vor dem jüngsten Urnengang schlicht das Geld nicht. Das soll sich nun ändern, hofft Lockl. „Das Engagement hat in den vergangenen Wochen sogar zugenommen“, sagt er. Seit Juli seien 4030 Einzelspenden in der Höhe von 386.000 € eingegangen. Allerdings: Der wichtigste Finanzier, die Grünen, hat noch keine fixe Zahl zugesagt. Die Gespräche laufen noch. Der frühere Strabag-Chef und Neos-Förderer spendete immerhin schon 100.000 €.

Aber nicht nur Geld, auch personelle Unterstützung erhofft sich das Wahlkampfteam von Privatpersonen. „Wir setzten auf die Kreativität des Einzelnen“, vor allem auf Social-Media-Kanälen wolle man die Kräfte bündeln, um Freunde und Familie zu überzeugen.

Plakate bei FPÖ größter Kostenfaktor

Aber auch Van der Bellens Gegner, Norbert Hofer, bereitet sich vor. Allen voran sein Wahlkampfleiter, FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Die Auftaktveranstaltung Anfang September wird in Wels stattfinden, die Abschlusskundgebung in Wien. Dazwischen liegen rund vier Wochen Intensivwahlkampf, in denen man keine „klassischen Wahlkampfveranstaltungen“ plant.

„Wir wollen die Veranstaltungen nutzen, die es in Wien im Sommer ohnehin gibt“, sagt er. Also: Sommerfeste oder andere Events in ganz Österreich – „keine Prominentenveranstaltungen“. Hofer soll als „Präsidentschaftskandidat zum Anfassen“ auftreten.

Kickl will sich besonders auf die bevölkerungsstarken Gebiete konzentrieren, „aber wir werden alle Bundesländer besuchen“. Einen besonderen Fokus auf Wien – wo Hofer vergleichsweise schlecht abgeschnitten hat – will er allerdings nicht legen. Die Hauptstadt sei zwar „logistisch ohnehin einfach zu bespielen“. Aber um verstärkt in ergebnisschwache Bezirke zu gehen, dafür fehle schlicht die Zeit.

Wie viel Budget die FPÖ genau zur Verfügung hat, wisse Kickl noch nicht im Detail. Aber die Aufteilung stehe bereits fest: Der größte Teil, 40 Prozent, solle in die Plakatkampagne fließen. Ein Viertel des Budgets wird in Inserate investiert, 20 Prozent für Wahlkampfgeschenke und Infobroschüren. Der Rest entfällt auf Fahrtkosten und Social Media: „Das ist kostengünstig, hat aber eine große inhaltliche Bedeutung.“

Quelle: diepresse.com

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