Afghanistan hatte sich nach Angaben der WTO 2004 zum ersten Mal um eine Mitgliedschaft beworben. Die Wirtschaft des Landes basiert vor allem auf der Landwirtschaft. Afghanistan zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Den größten Anteil an der Industrie macht der illegale Mohnanbau und die Drogenproduktion vor allem von Opium aus.
Die Regierung sieht in dem Beitritt zur WTO eine Chance auf Fortschritt für Afghanistan. Der Wirtschaftsminister des Landes, Humajun Rasa, sagte auf einem Treffen der Organisation am 19. Juli in Kenia, die Mitgliedschaft werde Afghanistan helfen, das Rechtsstaatsprinzip zu stärken, Transparenz herzustellen und die Basis für ein gesundes Wirtschaftswachstum zu legen.
Das Land hat auch große Vorkommen von Kupfer, Chromeisen oder Edelsteinen. Mögliche Investoren dürften allerdings von der schwierigen Sicherheitslage abgeschreckt sein.
In Afghanistan gibt es seit Jahren keinen funktionierenden Staat. Nach der militärischen Intervention der USA und ihrer Verbündeten, darunter auch Deutschland, ist die Lage immer instabiler geworden: Die radikalislamischen Taliban kontrollieren inzwischen wieder Teile des Landes und verüben immer wieder Anschläge auf Regierungseinrichtungen und die Bevölkerung. Einem Bericht des Aufsichtsgremiums des US-Senats für die Hilfe in Afghanistan zufolge hat die Regierung weitere Gebiete an die Taliban verloren. Ende Mai kontrollierte die afghanische Regierung nur noch 65,6 Prozent der Bezirke des Landes, heißt es. Im Januar waren es noch 70,5 Prozent.
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