Audi-Chef musste Bier-Sause nachträglich selbst zahlen
Es hat schon bessere Zeiten für Top-Manager gegeben. Etwa als es noch halbwegs normal war, mit dem Hubschrauber zwischen dem Wohn- und dem Arbeitsort zu pendeln oder als Luxusreisen noch als Firmenkosten durchgingen.
Dass diese Zeiten Geschichte sind, zeigt ein Beispiel aus dem skandalgeschüttelten Volkswagen-Konzern. Dort schaute die Konzernrevision zuletzt sehr genau hin, wie die "Bild am Sonntag" berichtet. So musste Audi-Chef Rupert Stadler aus eigener Tasche Kosten für eine Party übernehmen, die zuvor über das Unternehmen abgerechnet worden waren.
Die Prüfer des Audi-Mutterkonzerns VW sollen demnach auf eine Veranstaltung am 19. Mai 2015 im noblen Wolfsburger Gästehaus "Rothehof" gestoßen sein. Dort feierten rund 30 Top-Manager den "Bier-Contest Bayern gegen Rheinland", berichtet die Zeitung. Eingeladen hatte unter anderem Audi-Chef Stadler.
Bei der Party gab es der Zeitung zufolge Helles und Kölsch, aus Bayern wurde eine Blaskapelle eingeflogen, aus Köln die Karnevalsband Die Höhner. Weitere (Star-)Gäste waren Reiner Calmund und Django Asül.
Die Rechnung für den Abend zahlte der Konzern. Vorerst. Denn die Revision stufte laut "BamS" die Bier-Sause als rein private Veranstaltung ein und forderte die Veranstalter auf, die Kosten aus eigener Tasche nachzuzahlen. Darunter war auch Stadler, der daraufhin 12.500 Euro überwies.
Audi wollte den Bericht auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE nicht kommentieren.