Dieses Jahr scheinen besonders viele Blutsauger unterwegs zu sein, und tatsächlich sind die Bedingungen in einigen Regionen ideal, wenn man es aus der Sicht der Mücken betrachtet: Es ist warm und feucht, und das schon eine ganze Weile. An guten Brutplätzen herrscht deshalb kein Mangel: Durch die Regenschauer bilden sich Pfützen und Tümpel, die nicht gleich wieder verschwinden und in die Weibchen befruchteten Eier ablegen können. Manchen Arten genügt es schon, wenn ein vergessenes Sandkastenförmchen mit Wasser gefüllt ist, andere brauchen etwas mehr Raum für ihre Brut, zum Beispiel in einer Regentonne, oder sie bevorzugen Baumhöhlen zur Ablage der Eier. Daraus schlüpfen dann die Larven, die im Wasser schwimmend heranreifen.
Die Entwicklung bis zum erwachsenen Fluginsekt dauert ungefähr zwei Wochen, was die höheren Temperaturen zurzeit jedoch beschleunigen. Und weil es ja nicht ständig wie aus Eimern schüttet, können die neuen Weibchen und Männchen die Regenpausen für ihre Paarung nutzen, so geht der Kreislauf immer weiter. Gerade dort, wo es an Fledermäusen, Lurchen, Fischen oder Vögeln mangelt, die sich von Insekten ernähren, können Mückenschwärme zu einer echten Plage werden.
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Allerdings stechen nicht alle Arten: Die Blutsauger stammen nur aus vier der 28 Mücken-Familien, die in Deutschland vorkommen. Vor den besonders großen Schnaken muss niemand Angst haben, die fliegen nicht nur recht gemächlich, sondern sind außerdem völlig harmlos. Und vor den anderen können Sprays oder feine Fenstergitter schützen. Wer trotzdem gestochen wird, sollte möglichst nicht kratzen! Die Spucke der Mücken löst in der Haut zwar einen Juckreiz aus, aber dem sollte man widerstehen. Sonst werden vielleicht Dreck und Bakterien in die winzige Wunde gerieben, was zu Entzündungen führen kann.
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