Tesla macht mehr Verlust

  04 Auqust 2016    Gelesen: 520
Tesla macht mehr Verlust
Trotz der großen Nachfrage nach seinen Elektroautos hat der Autohersteller Tesla schlechte Zahlen vorgelegt. In mehreren Bereichen sind die Ausgaben zu hoch.
Keine Gewinne in Sicht. Das ist auch nach dem vergangenen Quartal die Lage beim amerikanischen Elektroautohersteller Tesla Motors. In seinem am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Quartalsbericht wies das Unternehmen einmal mehr einen stattlichen Verlust aus, der höher ausfiel als von Analysten erwartet. Wegen Schwierigkeiten in der Produktion hat Tesla außerdem weniger Autos ausgeliefert als ursprünglich vorhergesagt. Das von Elon Musk geführte Unternehmen verbreitete dennoch Zuversicht und versprach, seine Produktionspläne für den Rest des Jahres aufrechterhalten zu können. Die Wall Street zeigte sich von dem höheren Verlust nicht allzu schockiert. Der Aktienkurs notierte nachbörslich kaum verändert.

Insgesamt hat Tesla im vergangenen Quartal 14.400 Autos ausgeliefert und blieb damit unter seiner Vorgabe von 17.000 Fahrzeugen. Vom Gesamtabsatz entfielen gut zwei Drittel auf die Limousine Model S und der Rest auf den erst im vergangenen Jahr eingeführten Geländewagen Model X, bei dem Tesla mit Anlaufschwierigkeiten in der Fertigung zu kämpfen hatte. Der Umsatz legte um 33 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zu. Der Nettoverlust betrug 293,2 Millionen Dollar, vor einem Jahr lag der Verlust noch bei 184,2 Millionen Dollar. Der Verlust je Aktie vor Sonderposten betrug 1,06 Dollar, Analysten hatten nur mit einem Verlust von 52 Cent gerechnet.

Der Verlust wurde von gestiegen Kosten in die Höhe getrieben. Tesla wies auf höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung für das kommende Model 3 hin, das Ende 2017 marktreif sein soll. Dieses Auto soll deutlich billiger sein als die bisherigen Modelle. Tesla hofft, damit ein breiteres Publikum anzusprechen, was zu funktionieren scheint, denn nach Angaben des Unternehmen gibt es mehrere Hunderttausend Vorbestellungen.

Alle vier Tage ein neuer Laden

Für das zweite Halbjahr plant Tesla weiterhin, 50.000 Fahrzeuge auszuliefern. Das ist ambitioniert, denn in den ersten sechs Monaten waren es insgesamt nur knapp 30.000 Autos. Aber das Unternehmen macht nach eigener Aussage große Fortschritte dabei, die Produktion hochzufahren. Derzeit würden fast 2000 Autos in der Woche gefertigt, bis zum vierten Quartal sollen es 2400 sein. Tesla will außerdem sein Ladennetz rasant ausweiten. Im zweiten Halbjahr soll im Schnitt alle vier Tage ein neuer Standort hinzukommen.

Schlechte Zahlen: @TeslaMotors macht mehr Verlust als erwartet
Tesla ist zuletzt wegen eines tödlichen Unfalls mit einem seiner Modelle in die Schlagzeilen geraten, der die Zuverlässigkeit der Autopilot-Technik des Unternehmens für selbständiges Fahren in Frage stellte. Zu Beginn dieser Woche hat Tesla außerdem angekündigt, für 2,6 Milliarden Dollar den Solarspezialisten Solar City übernehmen zu wollen.

Vorstandsvorsitzender Musk will Tesla damit zu einem integrierten Konzern machen, der nicht nur Autos verkauft, sondern auch Produkte zur Energieerzeugung und -speicherung. Tesla bietet schon heute neben Autos auch Batteriespeicher an. Mit der Übernahme würde Musk auch sein eigenes Imperium neu ordnen, denn er hält sowohl an Tesla als auch an Solar City einen Anteil von mehr als 20 Prozent.

Erst in der vergangenen Woche hat Tesla außerdem eine Batteriefabrik im amerikanischen Bundesstaat Nevada eröffnet. Das Werk ist erst zu 14 Prozent fertig und von seiner vollen Produktionskapazität noch weit entfernt, es soll fünf Milliarden Dollar kosten. Für Tesla ist die Produktionsstätte von enormer strategischer Bedeutung, denn sie soll dabei helfen, die Kosten für Batterien in Elektroautos zu senken. Das wiederum ist wichtig, um die Kosten für das billigere Model 3 niedrig zu halten.


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