E.on muss offenbar Milliarden auf Uniper abschreiben

  04 Auqust 2016    Gelesen: 432
E.on muss offenbar Milliarden auf Uniper abschreiben
Die eigene Aufspaltung kommt E.on wohl teuer zu stehen: Grund dafür sollen unrealistische Kalkulationen für die Tochter Uniper sein.
Anleger des Energiekonzerns E.on Chart zeigen müssen sich erneut auf Verluste einstellen. Nach Angaben des "Handelsblatt" muss das Unternehmen offenbar Milliarden abschreiben. Der Konzern dürfte so in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge in die Verlustzone geraten, heißt es unter Berufung auf Konzernkreise.

Hintergrund sind demnach unrealistische Kalkulationen bei dem für September geplanten Börsengang des neuen Unternehmens Uniper. Darin hat E.on unter anderem die Kohle- und Gaskraftwerke ausgegliedert.

E.on will im Herbst 53 Prozent der Uniper-Anteile an die Börse bringen und die Papiere den eigenen Aktionären ins Depot legen. Den restlichen Anteil von 47 Prozent will E.on bis 2018 halten, mittelfristig aber ganz abstoßen.

Zum Zeitpunkt der Spaltung Anfang des Jahres sei der Uniper-Buchwert unrealistisch hoch angesetzt worden, heißt es im "Handelsblatt" weiter. Mit der ersten Börsennotierung werde die Diskrepanz offenkundig - und müsse spätestens bis zum Jahresabschluss korrigiert werden. Im "Spaltungsbericht" werde der Nettobuchwert von Uniper auf 15,5 Milliarden Euro beziffert.

"Das ist völlig unrealistisch", habe ein mit dem Börsengang vertrauter Manager gesagt. "Uniper dürfte zwischen vier und maximal 5,5 Milliarden Euro wert sein." Dies deckt sich der Zeitung zufolge auch mit Berechnungen von Analysten. Im Spaltungsbericht hatte E.on angekündigt, dass der Buchwert der Beteiligung von Uniper, die E.on behält, "auf Basis des Börsenkurses" angepasst werden müsse.

"Wir haben bereits beim Capital Market Day im April in London deutlich gemacht, dass Uniper nach dem Listing zum Marktwert in unseren Büchern stehen wird und dass gegebenenfalls Korrekturbedarf besteht", sagte ein Sprecher des Konzerns der Zeitung. Hintergrund dafür sei das weiterhin geringe Niveau der Strompreise.


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