Als "Clickbait", zu deutsch "Klickköder", werden Artikelanreißer bezeichnet, die übertrieben formuliert sind und absichtlich wichtige Informationen auslassen, um so potenzielle Leser anzulocken. Eine gängige Formulierung ist dabei etwa: "Was als nächstes geschah, ist unglaublich". Die eigentlichen Geschichten sind dann oftmals nicht so spannend wie suggeriert.
Für den Kampf gegen "Clickbait" werteten Facebook-Mitarbeiter nach Unternehmensangaben mehrere tausend Überschriften aus. Das Netzwerk mit rund 1,7 Milliarden Nutzern hatte sich schon zuvor gegen diese Art der Artikelaufmachung positioniert.
Es sollten nur noch "interessante und relevante" Nachrichten angezeigt werden, hatte Facebook bereits 2014 versprochen. Posts, bei denen Nutzer nach dem Klicken nur sehr kurz auf der jeweiligen Internetseite blieben, wurden verstärkt herausgefiltert. Offenbar waren die bisherigen Versuche aber nicht so erfolgreich, wie erhofft.
Irreführende Überschriften
Das neue System soll jetzt Phrasen aussortieren, die üblicherweise in "Clickbait"-Überschriften vorkommen. Außerdem will Facebook Texte als "Klickköder" kennzeichnen, wenn Überschriften in die Irre führen oder stark übertreiben. Beispielsweise sei die Überschrift "Äpfel sind schlecht für dich" irreführend, da Äpfel nur ungesund seien, wenn jeden Tag zu viele gegessen würden. Darauf basierend will Facebook nun, ähnlich einem Spamfilter, Überschriften herausfiltern, die in anderen Schlagzeilen nicht vorkommen.
Außerdem sollen Links, die üblicherweise auf "Klickköder"-Texte verweisen, im Ranking weiter nach unten wandern, so dass sie nicht mehr so häufig angezeigt werden. Sollten Seiten mit "Clickbait"-Überschriften aufhören, soll der Algorithmus dies ebenfalls erkennen und die Texte wieder höher ranken.
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