Er fügt an: „Das ist das 1,3-Fache des Abstands zwischen Erde und Mond.“ Damit komme der Asteroid der Erde so nah wie kein anderer Himmelskörper im letzten Jahrzehnte.
Kann man ihn von der Erde beobachten? Obwohl das nach kosmischen Maßstäben sehr dicht ist, braucht man der Nasa zufolge trotzdem ein kleines Teleskop, um ihn zu beobachten. Laut "Science Alert" passiert der Asteroid am 31. Oktober gegen 22.18 Uhr mitteleuropäischer Zeit das Sternbild Orion.
Das Heranrasen des Asteroiden weckt Erinnerungen. Über der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk explodierte 2013 ein erdnaher Koloss, ein Meteorit. Rund 7000 Gebäude wurden beschädigt, etwa 1500 Menschen verletzt. Die Explosion soll die zerstörerische Kraft von 30 bis 40 Hiroshima-Atombomben gehabt haben.
Experten vergleichen eine Kollision zwischen Erde und Himmelskörper mit einer Straßenkreuzung. Die Bahn eines Asteroiden dürfe schon die Umlaufbahn der Erde kreuzen. "Es dürfen aber nicht beide zum gleichen Zeitpunkt an gleicher Stelle sein", sagt Gerhard Drolshagen, der bei der europäischen Weltraumagentur Esa in Noordwijk auf erdnahe Objekte spezialisiert ist.
Die Esa habe eine Risikoliste, in der fast 500 erdnahe Objekte festgehalten sind - logischerweise nur die, die bekannt sind. Als besonders gefährlich und damit auf Platz 1 stehe der Asteroid "2009 FD". Er soll laut Drolshagen zwar erst 2185 kommen, seine Einschlaggefahr liege aber bei 1:369. "Das ist relativ hoch." Viel früher - im Mai 2022 - kommt "2009 JF1" mit einer Einschlaggefahr von 1:3000.
Grundsätzlich gebe es Möglichkeiten, die Gefahr heranrasender Objekte zu entschärfen, erklärte Drolshagen. Sie müssten mit einem hochgeschossenen Satelliten entweder von hinten angeschubst, also beschleunigt, oder von vorn getroffen, also gebremst werden - so dass Erde und Asteroid nicht zu gleicher Zeit an der gleichen Stelle sind.
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