Jedem Zehnten wurde Arbeitslosengeld gestrichen

  10 Auqust 2016    Gelesen: 638
Jedem Zehnten wurde Arbeitslosengeld gestrichen
Mehr als die Hälfte der insgesamt 102.000 Sperren kam wegen versäumter Kontrolltermine zustande. Auffallend viele Sperren gab es für Wiener Jugendliche.
Die Debatte um die Zumutbarkeitsgrenzen für Arbeitslose ist voll entflammt. Arbeitsunwilligkeit wird häufig als Grund vermutet, nun gibt es konkrete Zahlen für 2015. Im Vorjahr wurde in Österreich in 102.431 Fällen das Arbeitslosengeld gestrichen, was bedeutet dass jeder zehnte Arbeitslose davon betroffen war. In mehr als 29.000 Fällen haben die Betroffenen gekündigt oder es wurde das Arbeitsverhältnis "infolge eigenen Verschuldens" beendet, wodurch sie vier Wochen auf den Arbeitslosengeldbezug warten müssen.

Von den restlichen 73.000 Sperren wurden 58.694 wegen versäumter Kontrolltermine verhängt, 14.260 wegen verweigerter Job- oder Umschulungsangebote und 225 wegen Verstößen gegen die Zumutbarkeitsbestimmungen, berichtet der "Standard".

Sperren wegen Arbeitsunwilligkeit (Angebote verweigert oder Zumutbarkeitsbestimmungen verletzt) kamen im Vorjahr in Salzburg am häufigsten vor. Dort waren vier Prozent der arbeitslosen Personen, die keine Wiedereinstellungszusage hatten, von einer Sperre betroffen. Spitzenreiter bei Sperren wegen versäumter Kontrolltermine beim AMS-Berater ist Wien. Fast jede zehnte arbeitslose Person war in Wien von einer solchen Sperre betroffen. Betroffen seien insbesondere Jugendliche.

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