Der “Puma“ hat ein Leck

  19 Auqust 2016    Gelesen: 782
Der “Puma“ hat ein Leck
Schon wieder Probleme beim Einsatzgerät der Bundeswehr: Laut einem Bericht regnet es in den neuen Schützenpanzer "Puma" rein. Dieser Mangel wurde eher durch einen Zufall publik, denn im Rüstungsbericht ist er nicht aufgeführt.
Der "Puma" ist eigentlich der Stolz der deutschen Wehrtechnik, ein Musterstück deutscher Ingenieurskunst. Er soll sogar – laut Hersteller – der "leistungsfähigste und modernste Schützenpanzer der Welt" sein. Und dann das: Der Panzer hat offenbar einen scheinbar banalen, aber dennoch gravierenden Mangel: Die Dachluke ist undicht. Darüber berichtet die "Süddeutsche Zeitung" und beruft sich dabei auf das Verteidigungsministerium.

Konkret heißt das: Durch die sogenannte Zwei-Mann-Luke im hinteren Kampfraum kann bei starkem Regen Wasser eindringen. Außerdem sollte der Panzer nicht mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Im Ministerium ist das schon länger bekannt. Man habe den Mangel, nachdem die undichte Luke schon 2013 "in einem Einzelfall" aufgefallen sei, "im zweiten Quartal 2015 in der Nutzung bemerkt", heißt es aus dem Ministerium.

Die Rüstungsschmiede Rheinmetall, die gemeinsam mit Krauss-Maffei Wegmann den "Puma" baut, drückt die Sache so aus: "Unter realen Nutzungsbedingungen hat sich herausgestellt, dass die Dichtung der Dachluke beim Schützenpanzer Puma Verbesserungsbedarf aufweist." Mittlerweile wurde eine neue Dichtung konstruiert. Sie wird nun in die neuen "Pumas" eingebaut.

Bundeswehr hat 78 Pumas

Die Bundeswehr verfügt derzeit über 78 dieser Schützenpanzer. Seit dem 64. Fahrzeug werden die überarbeiteten Dichtungen eingebaut, erklärte eine Rheinmetall-Sprecherin der "SZ". Die Dichtungen bei den anderen Panzern werden nun nach und nach ausgetauscht.

Ein scheinbar kleines Problem, das vergleichsweise lange braucht, bis es behoben ist, kritisiert der Verteidigungspolitiker Lars Klingbeil. Den SPD-Politiker wurmt es auch, dass er von dem Problem aus der Truppe erfahren hat. Und nicht etwa aus dem Rüstungsbericht des Ministeriums. Doch das kann das Verteidigungsministerium begründen: Das Problem habe "vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft", heißt es in einem Schreiben an die "SZ".

Die Bundeswehr ist – was ihr Einsatzgerät betrifft – von einer ganzen Pannenserie geplagt: Erst im Juli war bekannt geworden, dass der Eurofighter sein Tempo drosseln muss. Ein Bauteil der hinteren Triebwerksaufhängung hatte sich während eines Testflugs gelöst. Nur zwei Tage vorher war bekannt geworden, dass es bei dem Transportflugzeug A400M Probleme mit dem Propellertriebwerk gibt.

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