Prozess in Den Haag: Islamist gesteht Zerstörung von Weltkulturerbestätten in Mali

  23 Auqust 2016    Gelesen: 551
Prozess in Den Haag: Islamist gesteht Zerstörung von Weltkulturerbestätten in Mali
Im 15. Jahr seines Bestehens erlebt der Internationale Strafgerichtshof eine Premiere: Erstmals hat sich ein Angeklagter schuldig bekannt. Er räumte ein, mehrere Unesco-Weltkulturerbestätten in Timbuktu zerstört zu haben.
Ahmad Al Faqi Al Mahdi aus Mali hat zum Auftakt seines Prozesses gestanden, neun Mausoleen und einen Teil der Sidi-Yahia-Moschee in Timbuktu zerstört zu haben. "Bedauerlicherweise muss ich sagen, dass das, was ich soweit gehört habe, zutreffend ist und die Vorfälle richtig wiedergibt. Ich bekenne mich schuldig", sagte Mahdi nach Verlesung der Anklage.

Er bat das malische Volk um Entschuldigung für die Zerstörung der Bauwerke, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörten. "Ich bitte um ihre Vergebung und bitte sie, mich als Sohn zu sehen, der vom rechten Weg abgekommen ist", sagte Mahdi. Er bedauere den "Schaden, den mein Handeln verursacht hat".

Mahdi war Sittenwächter der Islamistengruppe Ansar Dine. Nachdem die Miliz Timbuktu eingenommen hatte, ordnete er im Juni und Juli 2012 die Zerstörung der Weltkulturerbestätten an. Nach ihrer fundamentalistischen Auslegung des Islams, sind die Mausoleen unislamisch, weil dort Menschen als Heilige verehrt werden und dadurch die Einzigartigkeit Gottes angetastet wird.

Quelle : spiegel.de

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