Maschmeyers neues Revier
Fernsehen macht’s möglich.
Hier hat Maschmeyer nach dem mutmaßlich milliardenschweren Erlös aller AWD-Anteile nämlich fortan sein Revier. Genauer: In der Höhle der Löwen, wo fünf mehr oder minder namhafte Investoren vor laufender Kamera um Anteile neuer Start-ups kämpfen.
Fragt sich nur, welche Rolle Maschmeyer gegenüber seiner exaltierten Löwen-Konkurrenz, bestehend aus Jochen Schweizer (Eventsportexperte), Frank Thelen (Risikokapitalgeber), Judith Williams (Homeshoppingunternehmerin) und Ralf Dümmel (Verkaufsgenie) einnehmen wird.
Der Donald Trump des Hire-and-Fire?
Wer glaubt, Vox habe seinen Neuzugang als eine Art hiesigen Donald Trump des Hire-and-Fire-Fachs gebucht, wird eines Besseren belehrt. Zielstrebig, aber kaufmännisch korrekt setzt sich Maschmeyer etwa im Kampf um den Erfinder eines Klebestifts mit LED-Härtung gegen seine Mitbieter durch. Im Umfeld vier maskuliner Alphatiere und einer dauerlächelnden Dame wirkt der versierte Strippenzieher fast distinguiert.
Dennoch ist Maschmeyers Berufung ein Signal ans Publikum: Wer seinen Reichtum auf Dividendenversprechen in Betrugsnähe und dubiose Seilschaften mit dem niedersächsischen Kartellwesen gründet, taugt allemal zur ökonomischen Respektsperson. Firmengründern suggeriert es: Ist nicht so wichtig, welchen Müll ihr verkauft, Hauptsache ihr verkauft ihn teuer und oft. In der neuen Löwen-Staffel zum Beispiel Trinkglasranddesinfektionsstifte, auf die die Welt ähnlich innig gewartet hat wie einst auf verbleites Benzin.
So gesehen bietet diese Art Factual Entertainment Beschäftigungstherapien für ganz andere Wirtschaftskrieger: Uli Hoeneß könnte ja den RTL-Schuldenberater Peter Zwegat beerben. Und für Maschmeyers Hannover-Connection-Spezi Gerhard Schröder fände sich doch sicher ein Job als Russlandkorrespondent. Fachgebiet Energie.