Etwa 16 Jahre dauerte Witters Kampf um Gerechtigkeit. Immer wieder rief sie bei Behörden an, schrieb unzählige Briefe, doch stets wurde sie abgewiesen. Man habe sie für verrückt gehalten, sagte Witter der Washington Post. Auch die Papiere, die ihre Behauptungen beweisen sollten, wollte sich demnach nie jemand ansehen.
Nachdem Witter ihre Arbeit in New York verloren hatte, war sie 1999 nach Washington gezogen, um dort einen neuen Job zu suchen. Da ihre Suche erfolglos blieb, beantragte sie 2006 finanzielle Unterstützung vom Staat.
Die monatlichen Schecks der Regierung kamen auch bei Witter an. Allerdings wunderte sie sich über die großen Unterschiede in den Summen. Mal sollte sie 300 Dollar erhalten, dann wieder 500 Dollar. Witter vermutete, dass den Behörden in ihrem Fall gleich mehrere Fehler unterlaufen seien und löste deshalb keinen der Schecks ein.
"Wenn ich die Schecks eingelöst hätte, wie hätte ich dann beweisen können, dass sie falsch waren?" sagte sie der "Washington Post". Stattdessen bewahrte sie jahrelang alle Schreiben von den Behörden sorgfältig in ihren Koffern auf und versuchte sich weiterhin Gehör zu verschaffen.
Im vergangenen Jahr traf Witter dann auf die Sozialarbeiterin Julie Turner. Diese nahm sich schließlich die Zeit, alle Unterlagen zu sichten, und engagierte eine Anwältin, die den Fall genauer unter die Lupe nehmen sollte. Mittlerweile haben die Behörden ihre Fehler eingesehen. Witter soll bereits in der vergangenen Woche eine erste Rückzahlung erhalten haben. Die übrigen 99.999 Dollar sollen in den kommenden Tagen folgen.
Quelle : spiegel.de
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