Hawaii: Obama schafft weltgrößtes Meeresschutzgebiet

  28 Auqust 2016    Gelesen: 570
Hawaii: Obama schafft weltgrößtes Meeresschutzgebiet
Barack Obamas Heimat Hawaii bekommt eine 1,5 Millionen Quadratkilometer große marine Schutzzone. In der sensiblen Arktis hatte die US-Regierung noch andere Prioritäten gesetzt.
Die USA haben vor Hawaii das größte Meeresschutzgebiet der Welt ausgewiesen. US-Präsident Barack Obama hat die von seinem Vorgänger George W. Bush bereits 2006 eingerichtete Zone am Freitag unter Ausnutzung seiner Exekutivrechte um mehr als das Vierfache ausgeweitet.

Das Papahanaumokuakea Marine National Monument umfasst nun 1,5 Millionen Quadratkilometer. Es löst damit eine Region vor den Cook-Inseln als weltweit größtes Meeresschutzgebiet ab. Das Papahanaumokuakea Marine National Monument gehört seit 2010 auch zum Unesco-Welterbe.

In dem erweiterten Areal sind nach Angaben des Weißen Hauses insgesamt 7000 Arten - darunter Wale, Delfine und Haie - zu Hause. Ein Drittel davon sind nur vor Hawaii zu finden. Auch seltene Albatrosse gehören nun zu den geschützten Arten, ebenso wie fünf Spezies von Meeresschildkröten. Unterseevulkane und Korallenriffe sollen ebenfalls vor schädlichen Einflüssen bewahrt werden.

"Mutige" Entscheidung

Der auf Hawaii geborene Obama hilft damit auch seiner Heimat - dort befinden sich nun 98 Prozent der geschützten Meeresgewässer der USA. Schon 2014 hatte Obama ein Naturschutzgebiet im Pazifischen Ozean deutlich vergrößert, das ebenfalls auf seinen Vorgänger George W. Bush zurückgeht. Das Pacific Remote Islands Marine National Monument umfasst seitdem knapp 1,3 Millionen Quadratkilometer.

Greenpeace begrüßte die Ausweisung des weltgrößten Meeresschutzgebiets als "mutige" Entscheidung. Die Umweltorganisation fordert schon länger, dass 40 Prozent der Weltmeere einen Schutzstatus bekommen sollen, um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten erhalten zu können.

Kritik an Obamas Entscheidung kam von den Fischern der Region - denn durch die Ausweitung des Gebiets sind 60 Prozent der Gewässer vor Hawaii für den kommerziellen Fischfang nicht mehr nutzbar.

Im arktischen Ozean hatte die US-Regierung im Jahr 2015 ganz andere Prioritäten gesetzt. Sie erlaubte dem Energieriesen Shell, an der Nordwestküste Alaskas nach Öl und Gas zu bohren.

Die damalige Entscheidung der US-Regierung war ein schwerer Schlag für Umweltschützer, die Bohrungen in arktischen Gewässern kategorisch ablehnen. Sie weisen immer wieder darauf hin, dass ein Unfall in dem Eismeer noch weitaus verheerendere Folgen haben könnte als die Havarie der Bohrinsel "Deepwater Horizon". Bei dem Unglück waren 2010 elf Menschen getötet worden, Millionen Barrel Öl strömten in den Golf von Mexiko und verursachten gravierende Schäden am Ökosystem.

Quelle : spiegel.de

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