Farc verkündet endgültigen Waffenstillstand

  29 Auqust 2016    Gelesen: 697
Farc verkündet endgültigen Waffenstillstand
Nach 50 Jahren Bürgerkrieg in Kolumbien haben die Rebellen das Ende der Kämpfe ausgerufen. Doch noch fehlt etwas zum Frieden.
Die Waffen sollen in Kolumbien nach über 50 Jahren des Blutvergießens dauerhaft schweigen: Nach der Einigung auf einen Friedensvertrag mit der kolumbianischen Regierung haben die Farc-Rebellen einen endgültigen Waffenstillstand verkündet. Dieser sei von Montag an gültig, teilte Farc-Chef Rodrigo Londoño alias Timochenko mit. Das sei die wichtigste Ankündigung seines Lebens „gegenüber Kolumbien und der Welt“.

Er ordnete am Sonntag für alle der noch rund 8000 Farc-Kämpfer an, „die Waffengewalt und feindlichen Handlungen gegen den kolumbianischen Staat“ ab Mitternacht zu beenden.

Schon zuvor galt seit rund einem Jahr eine weitgehend eingehaltene Feuerpause nun sollen die Waffen endgültig niedergelegt werden. Präsident Juan Manuel Santos hatte als Oberbefehlshaber des Militärs bereits einen endgültigen Waffenstillstand erklärt.

Zuletzt war der Konflikt bereits in seiner bisher ruhigsten Phase seit Gründung der Farc im Jahre 1964. In den vergangenen 13 Monaten gab es nur vier Tote bei Kampfhandlungen der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ .

In fast vierjährigen Verhandlungen in Kubas Hauptstadt Havanna einigten sich Regierung und Farc auf eine Landreform, die künftige politische Teilhabe der Rebellen, Kampf gegen den Drogenhandel und eine Entschädigung der Opfer verständigt.

Wirtschaft dürfte profitieren

Das kolumbianische Volk muss dem Friedensvertrag am 2. Oktober noch zustimmen. Umstritten ist besonders eine Sonderjustiz, die auch für schwere Verbrechen eine Haftstrafe von nur maximal acht Jahren für Guerillakämpfer vorsieht. Daher ist ein „Ja“ in dem Referendum kein Selbstläufer.

Experten rechnen bei einem Friedensschluss mit einem deutlichen Anstieg des Wirtschaftswachstums, vor allem im Tourismussektor. Kolumbien gilt als eines der schönsten Länder der Welt.

Bislang investierte die Regierung pro Jahr rund drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Kampf gegen illegale Gruppen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der bewaffnete Konflikt jedes Jahr zwischen 2,5 und vier Prozent Wirtschaftswachstum kostete.



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