VW prüft Verträge mit allen Zulieferern

  30 Auqust 2016    Gelesen: 791
VW prüft Verträge mit allen Zulieferern
Der Machtkampf zwischen VW und der Firma Prevent hat weitreichende Folgen: Konzernchef Müller stellt die Einkaufsverträge mit allen übrigen Zulieferern auf den Prüfstand.
Der Streit mit zwei Zulieferern dürfte nach Einschätzung von VW-Konzernchef Matthias Müller Konsequenzen für die Einkaufspraxis des deutschen Autokonzerns haben. "Wir werden uns genau unsere Einkaufsverträge anschauen und sehen, wie wir das optimieren", sagte Müller am Montagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Es gebe zwar keinen Anlass, nun für alle möglichen Teile eine Mehr-Quellen-Strategie zu prüfen; man werde sich dennoch jeden einzelnen Vertrag ansehen.

Die Prevent-Töchter ES Automobilguss und Car Trim hatten Volkswagen Ende August nicht mehr mit Getriebeteilen und Sitzbezügen beliefert. Bei VW standen deswegen viele Bänder still, fast 28.000 Mitarbeiter waren betroffen. Am 23. August hatten sich beide Parteien schließlich geeinigt. Die Details ihres Deals sind weitgehend unbekannt.

Müller äußerte sich im Club auch zu den schwierigen Verhandlungen über einen Zukunftspakt bei Volkswagen. Dabei geht es um die Folgen des Umbaus von Europas größtem Autobauer mit Einsparungen und drohendem Jobabbau. "Die Ergebnisse werden in zwei bis drei Monaten vorliegen", kündigte Müller an. Dabei werde es nicht zu direkten Arbeitsplatzverlusten kommen. "Wir werden niemanden rausschmeißen oder betriebsbedingt kündigen."

Er sagte jedoch, dass sich die Zusammensetzung der VW-Belegschaft wandeln müsse, um einen deutlichen Schwerpunkt auf Zukunftsthemen wie autonomen Fahren, Digitalisierung und Elektromobilität zu legen. "Der Konzern", sagte Müller, "muss sich trotz Absatzkrise reformieren und für die Zukunft ausrichten."


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