Sutter arbeitete während seines Studiums als Luftfahrtingenieur als Aushilfe in der Produktion von Boeing, bevor er nach Ende des zweiten Weltkriegs in die Entwicklungsabteilung des Herstellers wechselte. Ein gleichwertiges Angebot des Boeing-Rivalen Douglas schlug der Spross slowenischer Einwanderer damals aus, weil seine in Seattle geborene Ehefrau Nancy auf einem gemeinsamen Wohnsitz in ihrer Heimat beharrte.
An der Seite von Jack Steiner, dem damaligen Chefingenieur von Boeing, machte Sutter auf dem Werksgelände an der amerikanischen Westküste rasch Karriere. Er zeichnete anfangs für die Entwicklung und Konstruktion der Kurzstreckenjets 727 und 737 verantwortlich, bevor 1965 als Chefdesigner für das neue Modell 747 aufstieg. Das neue Großraum-Flugzeug, das erstmals mehr als 400 Passagieren Platz auf zwei Etagen bot, galt damals als Revolution im Flugzeugbau.
Der Flugzeughersteller Boeing wird 100 Jahre alt – und kämpft um seinen Thron
Vier Jahre nach Sutters Dienstantritt absolvierte der Jumbo-Jet, dessen markanter Oberdeck-Buckel zum Markenzeichen wurde, seinen Jungfernflug. Der amerikanische Erstkunde Pan Am hatte damals 25 Modelle des viermotorigen Flugzeugs erworben. 50 Jahre später wurden insgesamt 1500 Flugzeuge erworben. „Ich hätte zu Beginn des Programms nie gedacht, dass wir davon jemals mehr als 200 Flugzeuge ausliefern würden“ erinnerte sich Sutter, als er 2011 die neu entwickelte Variante 747-800 im Stammwerk in Seattle feierte. Sutter, der 1986 als Vollzeitkraft pensioniert wurde, blieb seinem Arbeitgeber auch nach seinen 40 Dienstzeit als Berater eng verbunden.
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