Der kurdische Premierminister Necherwan Barsani besuchte Anfang der Woche den irakischen Amtskollegen Haidar al-Abadi in Bagdad. Dort kamen beide Seiten überein, dass entgegen ursprünglichen Forderungen der Zentralregierung auf Beendigung der Exporte nun doch 150.000 Barrel Erdöl pro Tag an die Türkei verkauft werden dürfen. Aus Baba Gorgor und Chabbaz soll das Erdöl in den türkischen Erdölhafen von Ceyhan transportiert werden. Der Erlös aus dem Verkauf von 75.000 Barrel geht an Bagdad. Der Rest wird vom so genannten Kurdischen Ministerium für Nationale Ressourcen verkauft.
Dem Abkommen nach bezahlt die irakische Regierung die Gehälter der Beschäftigten im Erdölsektor von Kirkuk. Erbil wird wiederum die lokalen Sicherheitskräfte und Peshmerga in Kirkuk finanzieren. Außerdem sollen noch weitere erwirtschaftete Petrodollars zurück nach Kirkuk fließen.
Insbesondere für die Türkei bedeutet der Deal zwischen Erbil und Bagdad einen erneuten Einflussgewinn. Das Erdöl aus Kirkuk wird an bereits bestehende türkische Pipelines in der Kurdenregion Erbils angeschlossen.
Die Türkei investiert seit Jahren große Summen in Ressourcen, um zur Energiebrücke zwischen Ost und West aufzusteigen. Außerdem versucht sie, den schiitischen Iran und die diesem nahestehende schiitische Regierung in Bagdad aus den sunnitisch geprägten Regionen Iraks und Syriens herauszuhalten. Mit der Einigung über die Ölverkäufe in Kirkuk darf Ankara künftig auf jährliche Erdölzuflüsse in Höhe von 54 Millionen Barrel hoffen.
Quelle:eurasianews
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