Dem 26 Jahre alten Harting soll bereits mitgeteilt worden sein, dass die Vorfälle noch gemeinsam aufgearbeitet werden. In Kürze soll ein persönliches Gespräch mit dem 2,07-Meter-Hühnen folgen, bei dem wohl vor allem die moralische Komponente seines Auftritts diskutiert werden soll.
Als bei der Siegerehrung in Brasilien die deutsche Fahne hochgezogen und die Nationalhymne gespielt wurde, hatte der Überraschungssieger für viele ein unangemessenes Verhalten gezeigt. Er verschränkte die Arme vor der Brust, pfiff vor sich hin und machte kleine Späße. Anschließend entschuldigte er sich jedoch öffentlich. "Ich war noch voller Energie. Ich hätte mit den Dingen vielleicht anders umgehen können. Ich wollte es genießen, auf meine Weise", hatte Harting gesagt.
Diskussion um moralische Komponente
Am Samstag wollte Harting beim Internationalen Stadionfest (ISTAF) in Berlin ursprünglich seinen Saisonabschluss feiern, musste das mit Spannung erwartete Duell gegen seinen Bruder Robert, den Diskus-Olympiasieger von London, jedoch wegen eines fiebrigen Infekts kurzfristig absagen. "Die letzten Tage waren ziemlich schwer, ich hatte Fieber und Schüttelfrost. Ich bin schon in Rio krank geworden, das schleppe ich jetzt seit zwei Wochen herum", sagte Harting, der in diesem Jahr nicht mehr starten wird und seine Saison beendete.
Gemeinsam mit Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler aus Jena wurde Christoph Harting in einem Velo-Taxi ins Olympiastadion gefahren und auf einer Ehrenrunde von den Zuschauern lautstark bejubelt. Anschließend gab er am Stadionmikrofon ein kurzes Interview. Seinen nächsten Wettkampf in der Hauptstadt im Februar 2017 hat er schon geplant: "Das ISTAF in der Halle ist ein Pflichttermin."
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