Diese Umstände machen natürlich noch keinen Golf-Gegner, aber die Summe könnte den Hyundai i30 in der Gunst des Publikums weit nach vorne bringen. Optisch sollen harmonische Proportionen für eine breite Akzeptanz sorgen. Dazu gehört die langgestreckte Motorhaube mit dem sich steil aufrichtenden Kaskaden-Grill ebenso wie die zurückgesetzte A-Säule, die dem Kompaktwagen deutlich mehr Dynamik verpasst als dem Vorgänger. Zeitgemäß fällt die Dachlinie zum Heck hin ab, wird dort aber von einem schwarzen Dachspoiler aufgefangen. Überhaupt wurde auch das Hinterteil deutlich verschärft, was zu einem nicht geringen Teil der eigenständigen Rückleuchtengrafik geschuldet ist. Größentechnisch hat sich beim neuen i30 wenig geändert. Der Kofferraum fasst weiter 395 Liter bei aufgestellter Rückbanklehne und auch der Platz im Fond ist identisch zum Vorgänger und damit weiterhin guter Klassenstandard.
Gewohnte Optik mit Akzenten
Auch im Innenraum hat der i30 gewonnen. Optisch bleibt sich der Koreaner zwar treu, aber an den Feinheiten wurde gefeilt. So steht der 8 Zoll große Zentralmonitor jetzt frei vor der Mittelkonsole, ähnlich wie man es bisher vom Audi A3 oder aus der Mercedes A-Klasse kennt. Allerdings bestücken die Koreaner den Seitenrahmen mit Tasten und Drehreglern. Das kann, muss aber nicht gefallen. Damit bleibt die Bedieneinheit der Klimaanlage das einzige Element in der Mittelkonsole. Verfeinert wurden die Tasten am Lenkrad. Deutlich erhabener voneinander abgesetzt, sollte es jetzt einfacher werden den richtigen Knopf zu drücken. Natürlich bietet auch Hyundai die Anbindung von Apple Car und Google Auto an. Zudem kann optional ein induktives Ladefeld für Smartphones mit entsprechender Funktion geordert werden.
Der Blick des Fahrers fällt nach wie vor auf analoge Rundinstrumente, zwischen denen eine Vollfarbmatrix die wesentlichen Informationen zum Fahrbetrieb bereitstellt. Das ist nicht neu, überzeugt aber durch eine gewisse Schlichtheit und gute Lesbarkeit. Unterstützt wird der Fahrer im i30 in Zukunft auf Wunsch durch einen Notbremsassistenten, einen adaptiven Abstandstempomaten, der zum Beispiel im Stau bis zum Stillstand abbremst. Zudem gibt es einen Totwinkel-Assistenten, Querverkehrswarner hinten, Verkehrszeichenerkennung und einen Fernlichtassistenten. Der i30 ist das erste Modell in der Hyundai-Palette, das einen Aufmerksamkeitswarner an Bord hat, der über verschiedene Parameter wie Fahrzeit und Lenkbewegung analysiert, ob der Pilot noch fit ist. Das sind natürlich keine bahnbrechenden Neuerungen, aber damit schließt Hyundai eine ganz wesentliche Lücke zur hiesigen Konkurrenz.
Vierzylinder mit 140 PS kommt
Genau wie mit dem neuen 1,4 Liter Vierzylinder, für den Hyundai eine "bemerkenswerte Effizienz" verspricht. Dank Turboaufladung und Direkteinspritzung leistet der 140 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 242 Newtonmeter zur Verfügung. Die Kraft wird wahlweise über ein manuelles Sechsganggetriebe oder ein über sieben Stufen arbeitendes Doppelkupplungsgetriebe verteilt. Zu den weiteren Motorisierungen auf der Benzinseite gehört der bekannte 1.0 T-GDI, der aus Dreizylindern 120 PS schöpft und der nicht mehr ganz zeitgemäße 1,4 MPI mit 100 PS. Die Dieselfraktion bildet sich aus dem 1,6-Liter-Turbodiesel, der in drei Leistungsstufen an den Start geht: 95 PS, 110 PS und 133 PS.
Für die neue Generation des i30 verspricht Hyundai nach kompletter Überarbeitung des Fahrwerks ein wesentlich agileres und direkteres Fahrverhalten, sowie einen verbesserten Abroll- und Federungskomfort. Dafür wurden dem Kompakten eine Mehrlenker-Hinterachse und straffer abgestimmte Stoßdämpfer verpasst. Wie sich das Ganze im Fahrbetrieb macht, muss die Praxis zeigen. Vorerst präsentiert Hyundai ein durchaus gelungenes Auto, das vielleicht noch nicht am Golf vorbeizieht, aber einigen anderen Mitbewerbern im stark umkämpften C-Segment die Kundschaft streitig machen könnte. Über die Preise ist noch nichts bekannt, sicher ist aber, dass Hyundai auch für den neuen i30 fünf Jahre Garantie anbieten wird.
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