In Bautzen brodelt es weiter: Rechtsextreme schlagen filmenden Journalisten

  16 September 2016    Gelesen: 816
In Bautzen brodelt es weiter: Rechtsextreme schlagen filmenden Journalisten
Etwa 300 Menschen, darunter viele aus der rechten Szene, haben sich am Donnerstagabend erneut im Stadtzentrum von Bautzen versammelt, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtet. Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping spricht von einer beängstigenden Lage.
Die Stimmung in der sächsischen Kleinstadt bleibt die ganze Woche lang angespannt. Nach schweren Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen versammelten sich in der Nacht zu Donnerstag erneut etwa 300 Menschen auf dem Kornmarkt und den angrenzenden Straßen, so ein Polizeisprecher gegenüber FAZ. Die meisten von ihnen waren nach Polizeiangaben Einheimische, viele optisch der rechten Szene zuzuordnen. Die Polizei soll verstärkt vor Ort gewesen sein.

Für Freitag und Sonntag haben rechte Gruppen Demonstrationen in Bautzen angekündigt. Deswegen wird die Polizei auch das ganze Wochenende mit zusätzlichen Kräften vor Ort sein, so der Leiter des Bautzener Polizeireviers, Uwe Kilz.



Laut der FAZ trennten die Polizeibeamten im Laufe des Donnerstagabends 25 Menschen aus dem linksalternativen Spektrum, die auf dem Kornmarkt ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen wollten, und etwa 300 Einheimische.

Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben gegen einen 30-jährigen Mann aus den Reihen der Einheimischen, der am Vorabend einem filmenden Journalisten auf den Arm geschlagen hatte. Die Polizei soll zudem sieben weitere Straftaten etwa wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole sowie des Rufens einer volksverhetzenden Parole registriert haben.

Die sächsische Kleinstadt steht seit mehreren Tagen im Fokus, weil sich Deutsche und Asylbewerber Auseinandersetzungen lieferten. In der Nacht zu Donnerstag kam es zu schweren Randalen zwischen etwa 20 Flüchtlingen und 80 Deutschen. Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) sprach in den ARD-„Tagesthemen“ am Donnerstagabend von einer beängstigenden Stimmung in Bautzen. „Es gibt schon Regionen in Sachsen, wo Rechtsradikalismus und radikalisierte Einstellungen stärker sind als in anderen Regionen.“

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