In "Veep" spielt Julia Louis-Dreyfus die Hauptrolle - und sie ist nach Ansicht der Jury auch die beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie. Es ist bereits das sechste Mal, dass sie den wichtigsten Fernsehpreis der Welt bekommt: fünf Mal für ihre Rolle in der TV-Polit-Satire "Veep", ein Mal für "The New Adventures of Old Christine".
Den Preis widmete Louis-Dreyfus ihrem Vater, der vor wenigen Tagen gestorben war. Zudem erwähnte sie in ihrer Dankesrede den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump: "Ich möchte diese Gelegenheit auch dafür nutzen, mich persönlich für das aktuelle politische Klima zu entschuldigen", sagte sie. In "Veep" spielt Louis-Dreyfus die US-Vizepräsidentin mit höheren Ambitionen. "Unsere Show hat als politische Satire bekommen, aber jetzt fühlt es sich eher an wie eine ernüchternde Doku."
Den Preis für den besten Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie gewann Jeffrey Tambor aus der Amazon-Serie "Transparent". Er übernimmt darin die Rolle eines Transgender. Während seiner Dankesrede appellierte er an die Verantwortlichen in Hollywood und sagte, er bleibe hoffentlich der letzte Nicht-Transgender, dem eine solche Rolle angeboten werde. Die Serie habe "die TV-Landschaft verändert".
Als beste Hauptdarstellerin einer Drama-Serie wurde Tatiana Maslany für ihre Mehrfachrolle in "Orphan Black" ausgezeichnet. Bei den Männern gewann Rami Malek für seine Rolle als Elliot Aldersson in der Thrillerserie "Mr. Robot".
Die Serie um den Mordprozess des Footballers O.J. Simpson gewann die wichtigsten Preise in den Miniserien-Kategorien: Die zehnteilige Reihe "The People v. O.J. Simpson" bekam nicht nur den Preis als herausragende Miniserie. Sarah Paulson und Cortney B. Vance siegten am Sonntagabend auch als beste Hauptdarsteller. Sterling K. Brown wurde zudem als bester Nebendarsteller in einer Miniserie ausgezeichnet (hier lesen Sie mehr Hintergründe zum Prozess gegen Simpson).
Zu den weiteren Preisträgern bei der 68. Emmy-Verleihung zählten Louis Anderson aus "Baskets", Kate McKinnon aus "Saturday Night Live" sowie Aziz Ansari für das Drehbuch einer Folge der Netflix-Comedy "Master of None" und Jill Soloway für die Regie einer Episode von "Transparent". Heidi Klum ging mit ihrer Sendung "Project Runway" leer aus. Sie unterlag in der Kategorie beste Realityshow gegen "The Voice".
Moderiert wurde die Emmy-Verleihung in diesem Jahr von Moderator Jimmy Kimmel. Der verkündete während der Gala, seine Mutter habe 7000 Erdnussbutter- und Marmeladen-Sandwiches für die Gäste gemacht. Die Kinder aus der erfolgreichen Netflix-Serie "Stranger Things" fuhren daraufhin mit Fahrrädern durch das Microsoft Theater und verteilten Essenspäckchen.
Die wichtigsten Emmy-Preisträger 2016 im Überblick:
Beste Drama-Serie: "Game of Thrones"
Beste Comedy-Serie: "Veep"
Bester Drama-Schauspieler: Rami Malek, "Mr. Robot"
Beste Drama-Schauspielerin: Tatiana Maslany, "Orphan Black"
Bester Comedy-Schauspieler: Jeffrey Tambor, "Transparent"
Beste Comedy-Schauspielerin: Julia Louis-Dreyfus, "Veep"
Beste Mini-Serie: "The People v. O.J. Simpson: American Crime Story"
Bester Miniserien-Schauspieler: Courtney B. Vance, "The People v. O.J. Simpson: American Crime Story"
Beste Miniserien-Schauspielerin: Sarah Paulson, "The People v. O.J. Simpson: American
Crime Story"
Beste Talkshow: "Last Week Tonight with John Oliver"
Beste Realityshow: "The Voice"
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