Schulz regt Flüchtlingsabkommen mit Ägypten an

  23 September 2016    Gelesen: 901
Schulz regt Flüchtlingsabkommen mit Ägypten an
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bringt ein europäisches Flüchtlingsabkommen mit Ägypten ins Gespräch. Immer mehr Flüchtlinge machten sich von Nordafrika aus auf den Weg nach Europa.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hat ein europäisches Flüchtlingsabkommen mit Ägypten vorgeschlagen, das sich an der Vereinbarung mit der Türkei orientieren soll. Damit solle dem Umstand Rechnung getragen werden, dass immer mehr Flüchtlinge von Nordafrika aus die Flucht über das Mittelmeer wagen, sagte Schulz der „Süddeutschen Zeitung“. „Diesen Weg müssen wir einschlagen.“

Der Schutz der Flüchtlinge und die Bekämpfung des Schlepperwesens müssten im Vordergrund stehen, sagte Schulz weiter. Am EU-Türkei-Abkommen zeige sich, dass eine solche Zusammenarbeit möglich sei, ohne eigene Prinzipien aufzugeben. Das im März geschlossene Abkommen sieht vor, dass die Türkei Bootsflüchtlinge aus der Ägäis zurücknimmt.

In der EU und in der Bundesregierung wächst die Sorge, dass künftig aus Ägypten weit mehr Flüchtlinge kommen könnten - vor allem, wenn die wirtschaftliche Lage der 92 Millionen Einwohner sich weiter verschlechtert. Ägypten hat sich nach Libyen zum zweitwichtigsten Ausgangsland für Migranten entwickelt, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. Jeder zehnte beginnt seine Reise hier, berichtete die „SZ“ unter Berufung auf die Bundesregierung.


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