Saudi-Arabien kürzt Ministern die Gehälter

  27 September 2016    Gelesen: 556
Saudi-Arabien kürzt Ministern die Gehälter
Der niedrige Ölpreis belastet zunehmend die Finanzen von Saudi-Arabien. Deshalb soll im öffentlichen Sektor gespart werden. Weite Teile der Bevölkerung verdienen so künftig weniger.
Nach dem Ölpreisverfall müssen Staatsdiener in Saudi-Arabien erstmals Einschnitte hinnehmen. Betroffen sind bis zu zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung. Unter anderem werden die Gehälter der Minister um ein Fünftel gekürzt, hieß es am Montag in einem Erlass des Königs und in einem Kabinettsbeschluss, die im staatlichen Fernsehen verlesen wurden. Zudem darf der Jahresurlaub künftig nicht mehr als 30 Tage betragen.

Die 160 Mitglieder des von König Salman ernannten Schura-Rates, die das Kabinett beraten, müssen Abstriche in Höhe von 15 Prozent bei ihren jährliche Zulagen für Miete, Möbel und Autos hinnehmen. Die Gehälter niedrigrangiger Regierungsmitarbeiter werden eingefroren. Auch Überstunden und Urlaub werden im öffentlichen Dienst künftig nicht mehr so gut bezahlt sein wie bisher. Wie viel Geld durch die Kürzungen insgesamt eingespart werden soll, wird in dem Dekret nicht beziffert. Ausnahmen sollen zudem für Soldaten im Einsatz gelten.

Seit Beginn des drastischen Ölpreisverfalls 2014 kämpft Saudi-Arabien mit einem wachsenden Staatsdefizit. 2015 musste das Königreich ein Rekorddefizit von 100 Milliarden Dollar vermelden. Die Einnahmen aus dem Ölexport machen einen Großteil des Staatshaushalts aus. Das Land bemüht sich daher angesichts des Preisverfalls darum, seine Wirtschaft breiter aufzustellen.


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