„Bis September 2015 waren es ausschließlich politisch westliche Staaten, die von außen in diesen Konflikt interveniert haben, vor allem haben Katar, Saudi Arabien und die USA im Großen und Ganzen der radikalen islamistischen Szene Unterstützung auf unterschiedlichen Ebenen geboten.“
Die Friedensgespräche, die u.a. auch in Wien stattfanden, sind gescheitert. „Insbesondere die USA und John Kerry haben versucht, über den Frieden zu reden. Diese Position haben sie dann de facto konterkariert, beispielsweise mit der Idee, eine Flugverbotszone zu errichten, die nur die Amerikaner und die Saudis schließen dürfen“.
Die russisch-amerikanischen Vereinbarungen über die Waffenruhe in Syrien hätten große Hoffnungen geweckt, betonte Hofbauer, doch wenige Tage später habe es einen Angriff der USA auf Stellungen der syrischen Armee gegeben, bei dem mehr als 60 Soldaten den Tod fanden. „Schlimmer kann man eine Waffenruhe nicht selbst boykottieren! Das alles ist durchsichtig! Und dass man dann die russische Seite beschuldigt hat, ist billig.“
Wenn man darüber spreche, wie es überhaupt dazu gekommen sei, dass die sogenannten Terroristen jetzt dort einen Islamischen Staat errichten konnten, so sei das sehr stark unter dem Schutz der USA möglich gewesen, unterstrich Hofbauer. „Der Terror, der bei uns in Westeuropa oder in den USA so interpretiert wird, dass er vom Nahen Osten gekommen sei, ist in Wirklichkeit von den USA in den Nahen Osten importiert worden!“
In der kommenden Woche erscheint ein neues Buch -„Der Nahe Osten brennt“, zu dem Thomas Hofbauer einen Beitrag mit dem Titel "Der Krieg kehrt in die Zentren zurück" geschrieben hat. „Ein jahrelanger Bürgerkrieg, der die ganze Region verheert, droht zu einem Weltkrieg zu werden“, heißt es es im Vorwort zu dem Buch.
Quelle : sputnik.de
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