Bahnfahren wird deutlich teurer

  30 September 2016    Gelesen: 486
Bahnfahren wird deutlich teurer
Die Deutsche Bahn zieht wieder die Preisschraube an: Standardtickets im Fernverkehr kosten bald 1,9 Prozent mehr. Besonders hart trifft es diesmal aber die Pendler.
Die Nullrunden sind Geschichte: Nach drei Jahren dreht die Deutsche Bahn wieder an der Preisschraube. Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember werden Standardtickets („Flexpreis“) im Fernverkehr um 1,9 Prozent teurer. Besonders heftig trifft es Pendler: Für Streckenzeitkarten müssen sie im Durchschnitt 3,9 Prozent mehr bezahlen. Die Bahncard 100 kostet 2,5 Prozent mehr. Stabil bleiben die Preise für private Bahncards 25 und 50 sowie für Sparpreise und Reservierungen.

Im Schnitt beläuft sich die Preiserhöhung damit auf 1,3 Prozent, rechnet der Konzern vor. Die Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr, Birgit Bohle, sprach am Freitag von „moderaten“ Erhöhungen. „Wir freuen uns über den stetigen Fahrgastzuwachs im Fernverkehr sowie die bessere Pünktlichkeit im Jahr 2016. Auch im kommenden Jahr werden wir alles dafür tun, unsere Kunden mit attraktiven Angeboten, mehr Reisekomfort und noch besserer Pünktlichkeit zu überzeugen.“ Allerdings bewege sich die Bahn weiter in einem sehr schwierigen Marktumfeld. „Zu einer stabilen Wirtschaftlichkeit gehört auch, dass wir die Preise anpassen – moderat und zum ersten Mal seit 2013.“

Bohle verwies darauf, dass die DB in den kommenden Jahren deutlich in bessere bessere Qualität investiere. Alleine für den neuen ICE 4 betrage das Investitionsvolumen 5,3 Milliarden Euro. „Das ist die höchste Summe, die die DB je für Fahrzeuge investiert hat.“ Insgesamt investiert die DB im Fernverkehr bis 2030 rund 12 Milliarden Euro.

Im Service will der Konzern mit dem Fahrplanwechsel im Dezember „einiges“ verbessern, wie es weiter hieß. So erhalten Fahrgäste im ICE auch in der 2. Klasse Zugang zu einem kostenlosen W-Lan-Angebot, zudem sollen sie von einem besseren Mobilfunkempfang profitieren.

Festhalten will die DB an ihren 19-Euro-Aktionen. Zudem könnten sich Kunden günstige Sparpreise noch früher sichern, die Vorkaufsfrist im Internet und im DB Navigator wird von 90 auf 180 Tage ausgeweitet.

Fast 4200 Euro für die Bahncard 100

Die Bahncard 100 wird künftig 4190 Euro in der 2. Klasse und 7090 Euro in der 1. Klasse kosten. Das entspricht den Angaben zufolge einer Preiserhöhung von 2,4 Prozent in der 2. Klasse und von 2,9 Prozent in der 1. Klasse.

Die DB weitet zudem für ein Jahr ihren Test zu Preisdifferenzierungen über den Tag aus. Seit August testet das Unternehmen auf den Strecken Frankfurt–Köln und München–Nürnberg Flexpreise, die sich tageweise in der Höhe leicht unterscheiden. Mit dem Test werde geprüft, ob durch unterschiedliche Preishöhen im Flexpreis mehr Fahrgäste gewonnen und eine bessere Lenkung der Nachfrage erreicht werden können.


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