Dann differenziert er: „Es gibt ein „anderes“ Deutschland genauso wie es ein „anderes“ Amerika gibt.“ In dem „anderen“ Deutschland habe man aus dem Antitrussismus einiges gelernt. Man habe verstanden, dass das pausenlose Hetzen unserer schwer industriellen Kapitalisten gegen Russland mit dem Ziel, an das Gas zu kommen, in zwei Weltkriege und in die größte Zerstörung der Nation geführt habe.
Aus dieser Läuterung seien breite Mehrheiten gegen Tornado, Kriegseinsätze, Aufrüstung und die Osterweiterung der Nato erwachsen. Daraus entwickle sich auch ein Reflex, was diese Freihandelsabkommen betreffe. „Die Schikanen gegen Russland, die man mit hübscheren Worten umschreibt, die im Grunde nur Wirtschaftsschikanen sind, schaden dem deutschen Mittelstand“, erklärt der Wirtschaftspolitiker. Es gebe Mittelständler, die eher den Handel mit Russland wieder normalisieren würden, als Monsanto, Bayer und die Deutsche Bank an einem TTIP profitieren zu lassen. Das habe aber nichts mit Antiamerikanismus zu tun, sondern mit Erfahrung und wirtschaftspolitischer Klugheit.
Dann zitiert er Merkels Worte – zugegeben – überspitzt und mit Ironie: „Wenn es um Russland ginge, dann wäre unsere deutsche Bevölkerung hellauf begeistert!“ Dahinter verberge sich folgende Message: „Seid naiv den US-Konzernen gegenüber. Ihr seid da viel zu streng mit diesen Konzernen, die sind doch eigentlich unsere Freunde…“ Auf der anderen Seite: seid weiter aggressiv und bösgläubig gegen russische Wirtschaftsinteressen.“ Zum Schluss schaltet Dehm wieder in den Sachlichkeitsmodus zurück: „Bislang habe ich nicht gemerkt, dass in der Zeit des Handels mit Russland vor dem Embargo unserer deutschen Wirtschaft großer Betrug angetan wurde.“ Das zeige sich unter anderem in der Kooperation von Ex-Bundeskanzler Schröder mit Gazprom. Da hätte es keinen Aufschrei gegeben „Gazprom zieht uns über den Tisch“. Während wir von US-Konzernen schon gemerkt hätten, dass sie manchmal den stählernen Ellenbogen raushauen.
Quelle:sputniknews
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