Exorzismus-Prozess in Frankfurt Tod in Zimmer 433

  10 Oktober 2016    Gelesen: 1066
Exorzismus-Prozess in Frankfurt Tod in Zimmer 433
Eine Familie will einer Angehörigen den Teufel austreiben, die Frau stirbt qualvoll. Nun beginnt in Frankfurt der Prozess. Die Geschichte einer Wahnsinnstat mitten in Deutschland.
Als sein Sohn anruft und ihn bittet, für die Mutter zu beten, die verrückt und vom Teufel besessen sei, will Kyunga G. sofort einen Flug von Seoul nach Frankfurt am Main buchen.

Es ist der 5. Dezember 2015, Kyunga G. ist dabei, sein altes Leben abzuwickeln. Er ist Handwerker und hat gerade keine Arbeit, er will seiner Ehefrau und seinem Sohn folgen. Sie haben die Hoffnung, dort ein neues Leben beginnen zu können. Vielleicht ein besseres, in jedem Fall ein anderes als jenes, das die Familie in Korea erwartet. Der Sohn, 15 Jahre alt, soll einen guten Schulabschluss machen und studieren.

Der Junge ruft den Vater an und sagt ihm, die Mutter sei durchgedreht, sie versuche, den Teufel aus ihrem Körper zu treiben. Er möge für sie beten, damit sie es überstehe. Kyunga G. tut wie geheißen und betet, er glaubt seine Familie in guten Händen. Seine Frau und sein Sohn sind nicht allein in dem fremden Land, das ihr Zuhause werden soll. Bei ihnen ist eine Cousine seiner Ehefrau mit ihren beiden erwachsenen Kindern und der Sohn einer weiteren Cousine, ebenfalls 15 Jahre alt. Gemeinsam sind sie im Herbst von Südkorea nach Deutschland übergesiedelt, sie wohnen zusammen.

Doeon K., die Cousine, ist tiefreligiös, sie kenne sich mit Exorzismus aus, sagt Kyunga G. Und Teufelsaustreibungen seien nichts Außergewöhnliches in Südkorea. Die letzte Nachricht schickt der Sohn um 18.34 Uhr koreanischer Zeit. In Deutschland ist es 10.34 Uhr. Dann hört der Vater nichts mehr von seinem Sohn.

Quelle : spiegel.de

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