"Die Begegnungen mit jungen Mädchen, die wie so viele in ihrem Land in Armut leben und in Kinderehen gezwungen wurden", sagte Watson, "haben mir klargemacht, wie wichtig es für Frauen ist, eigene Entscheidungen zu treffen." Sie gab sich aber auch optimistisch: "Es ist ermutigend zu sehen, dass die gute Zusammenarbeit von Gemeinschaften solch gefährliche Praktiken verhindern können."
In Malawi sind seit dem vergangenen Jahr Kinderehen offiziell verboten, weltweit jedoch ist laut Uno-Statistiken etwa ein Drittel aller Frauen in Entwicklungsländern vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. Der Kinderschutzorganisation Save the Children zufolge heiratet alle sieben Sekunden ein Mädchen unter 15 Jahren - oft einen deutlich älteren Mann. Die betroffenen Mädchen erhalten demnach häufig keine Schulbildung und erkranken oft schon als Teenager - mit bisweilen tödlichen Folgen.
Fast 1500 Kinderehen in Deutschland
Der Bericht listet Staaten nach den Rahmenbedingungen für junge Mädchen auf, Kategorien sind unter anderem Schulbildung, frühe Schwangerschaften und die Anzahl als Teenager verstorbener Mütter. Die letzten Plätze in dem Ranking belegen die afrikanischen Staaten Niger, Tschad, die Zentralafrikanische Republik, Mali und Somalia.
In Deutschland sind 1475 Minderjährige als verheiratet registriert. Die hohe Zahl erklärt sich auch durch den Zuzug von Flüchtlingen. Einer Aufstellung des Innenministeriums zufolge handelt es sich bei den meisten minderjährig Verheirateten um Syrer - hier waren 664 Fälle bekannt. Unter den minderjährig Verheirateten waren mit 1152 deutlich mehr Mädchen als Jungen.
Emma Watson setzt sich als als Uno-Botschafterin für Frauenrechte seit zwei Jahren für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ein. In Ottawa sagte die Schauspielerin zuletzt, sie habe mit ihrem Engagement die Büchse der Pandora geöffnet: Nie zuvor habe sie so viel Lob und Zuneigung, aber auch Kritik und Drohungen erhalten.
Quelle : spiegel.de
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