Tengiz Beridze, ein muslimischer Anwohner, sagte gegenüber Sknews, dass die Muslime zum Aschura-Fest zusammenkamen. „Wir haben lange gewartet mit all den Versprechen, den Dokumenten. Wir appellierten an die Regierung viele Male. Unsere Forderungen stehen im Recht. Unser Wunsch ist gesetzlich“, sagte er.
Die Muslime waren bisher gezwungen, ihre religiösen Praktiken im Haus eines Anwohners durchzuführen. Das Dorf selbst hat keine Moschee mehr. Der Besitzer des Hauses, das zur Verfügung gestellt wurde, fordert sein Eigentum inzwischen wieder zurück. Damit haben die Gläubigen keinen Ort mehr, an dem sie ihre Gebete verrichten können. Auch die georgische Regierung geht ihrenVerpflichtungen nur schwerlich nach.
Hinsichtlich der Ruine tauchten Behauptungen auf, wonach das Gebäude einem Christen gehören würde. Im Zuge des Konflikts gründeten die georgische Verwaltung eine Kommission, um den Besitzer und Ursprung der Ruine zu bestimmen. Die Kommission schiebt die Nachforschungen systematisch auf. Sie brachte in zwei Jahren noch keine Ergebnisse hervor.
Die lokalen Muslime gaben sich versöhnlich, sollte die Kommission entscheiden, dass die Ruine einer anderen Religion gehört, dann werden sie das akzeptieren. Die muslimische Gemeinde werde allerdings die Regierung um die Erlaubnis bitten, eine neue Moschee bauen zu dürfen, berichtete Sknews.
Die Muslime beginnen nichtsdestotrotz, den Ort der Ruinen von Unkraut und Geröll zu reinigen. Angesichts des anstehenden Winters will die Gemeinde ein provisorisches Dach errichten, berichtete die georgische Organisation DFwatch.
Rund 13 Prozent der Gesamtbevölkerung Georgiens ist muslimisch geprägt. Die muslimische Minderheit in Georgien fühlt sich allerdings von der georgischen Regierung in Tiflis diskriminiert und tiefgreifend ausgegrenzt. Immer wieder verbiete Tiflis die sprachliche Autonomie, den Bau von religiösen Institutionen oder die Rückkehr der zu Sowjetzeiten vertriebenen Ahiska Türken in ihre Heimatregionen.
Quelle:eurasianews
Tags: