WikiLeaks habe eine Vielzahl von Dokumenten veröffentlicht, die Einfluss auf den Wahlkampf in den USA hätten. Am Asyl für Assange halte man zwar fest. Aber gemäß der eigenen Richtlinien habe man "vorübergehend den Zugang zu seinen Kommunikationssystemen in der Botschaft im Vereinigten Königreich" eingeschränkt.
Bereits am Tag zuvor hatte WikiLeaks der Regierung von Ecuador vorgeworfen, Assanges Internetverbindung unterbrochen zu haben. Zugleich beschuldigte die Enthüllungsplattform US-Außenminister John Kerry, Druck auf Ecuador ausgeübt zu haben. US-Außenamtssprecher John Kirby wies diese Vorwürfe am Dienstag zurück. Zwar sei die US-Regierung seit Langem über WikiLeaks "besorgt", doch habe sie mit dem Vorgang nichts zu tun.
WikiLeaks-Gründer Assange lebt seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London, um sich einer Auslieferung nach Schweden zu entziehen. Dort will ihn die Justiz zu Vorwürfen der Vergewaltigung befragen. Der 45-jährige Australier befürchtet nach eigenen Angaben, von Stockholm in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen würde.
WikiLeaks veröffentlicht seit Wochen E-Mails, die von Hackern beim Vorstand der US-Demokraten erbeutet wurden. Die Enthüllungen über Clinton werden vom Kandidaten der US-Republikaner, Donald Trump, immer wieder für Attacken im Wahlkampf genutzt.
Hinter dem Angriff werden Hacker mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst vermutet. Assange wies die Vorwürfe zurück, mit Moskau gemeinsame Sache zu machen und Trump zu helfen (hier lesen Sie Sascha Lobos Kolumne zum Absturz der Enthüllungsplattform und ihrem Wahlkampf für Trump).
Quelle : spiegel.de
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