Vor US-Westküste lauern Unmengen Methan
2014 hatten Forscher vor der Ostküste entlang des Kontinentalsockels auch bereits über 500 solcher Quellen entdeckt. Durch die neuen Funde habe sich Zahl der Methanquellen entlang der Kontinentalgrenzen der USA auf etwa 1000 verdoppelt, hieß es. Wie viel des starken Treibhausgases jedoch in die Atmosphäre gelangt, ist noch unklar. "Das ist ein Gebiet, das nun reif ist, erforscht zu werden", betonte Nicole Raineault, Wissenschaftsdirektorin an Ballards renommiertem "Ocean Exploration Trust".
Ungeahnte Vielzahl unterseeischer Tierarten
Neben sprudelnden Gasquellen bringen die neuen Tauchrover auch eine ungeahnte Vielzahl unterseeischer Tierarten ans Tageslicht: Meeresforscher der US-Klima- und Umweltbehörde NOAA präsentieren auf der Konferenz spektakuläre Bilder von tanzenden, purpurfarbenen Seegurken und knallrosa Schlammwürmern aus den Tiefen des Marianengrabens vor Guam. Die Aufnahmen von einer NOAA-Forschungsreise im Sommer wurden ebenfalls mit Hilfe sogenannter Roboats (Robot Boats) gemacht.
Auch drei neue Heißwasser-Quellen sowie ein ganzes Feld sogenannter "Schwarzer Raucher" - ein Terrain mit bis zu 30 Meter hohen Schloten, aus den Partikel-angereichertes heißes Wasser wie dunkler Rauch aufsteigt - entdeckten die NOAA-Forscher in dem bis zu elf Kilometer tiefen Graben.
Auf der zweitägigen Tiefsee-Konferenz "Beyond the Ships" (Jenseits der Schiffe), die an diesem Donnerstag beginnt, treffen 100 Experten an der Rockefeller University zusammen, um neue Unterwasser-Projekte zu planen. Schon jetzt zeichnet sich ab: Tauchrover werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. "Mit ihnen helfen wir, den Meeresgrund auch für Menschen Wirklichkeit werden zu lassen, die niemals ans Meer kommen werden", so Wendy Schmidt vom Schmidt Ocean Institut.
Echtzeitübertragungen zu Forschungsschiffen, aber auch in Schulen und Hörsäle machten diese Funde für ein großes Publikum und zugleich wesentlich schneller und kostengünstiger als früher verfügbar, betonen die Forscher.
Andere Ingenieure arbeiten bereits an selbst lernenden, batteriebetriebenen Roboats, die den Meeresgrund über Monate hinweg systematisch abfahren und kartieren sollen - ähnlich wie selbst gesteuerte Rasenmäher.