Der Molotow-Ribbentrop-Pakt zwischen der damaligen Sowjetunion und Hitlerdeutschland werde im Westen nicht selten als ein Dokument ausgelegt, das Verbündetenbeziehungen zwischen beiden Ländern festschreibe. „Aber Historiker setzen sich manchmal über das Münchner Abkommen (von 1938 – Anm. d. Redaktion) hinweg, in dessen Ergebnis westliche Mächte sich im Grunde vom Kampf gegen die Nazis distanziert hatten.“
Die Expertin erinnerte die Ukraine daran, dass die Rote Armee bei der Befreiung der damaligen Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik fast eine Million Mann an Toten verloren hatte. „Nach dem Krieg wurde die durch den Krieg zerstörte Wirtschaft der Ukraine von der gesamten Sowjetunion wiederaufgebaut. Auch die Polen präsentieren sich mit derartigen Erklärungen als barbarisch und frevelhaft. Denn bei der Befreiung Polens fielen etwa 600.000 sowjetische Soldaten und Offiziere, von dutzenden Heimen für polnische Kinder auf dem Territorium der Sowjetunion ganz zu schweigen“, sagte Welikanowa.
Die Historikerin äußerte die Befürchtung, dass derartige ausgeflippte Handlungen in einigen Jahren als Norm empfunden und einen Mythos schaffen werden, dem Millionen Menschen Glauben schenken. „Je öfter solche Ideen verbreitet werden, desto größer die Chance, dass sie sich im gesellschaftlichen Bewusstsein verwurzeln“, sagte sie.
Die Deklaration war zuvor am Donnerstag von der Werchowna Rada verabschiedet worden. In dem „Dokument“ werden das Nazi-Deutschland und die Sowjetunion für den Beginn des Zweiten Weltkrieges verantwortlich gemacht. In dem Papier heißt es ferner, dass „jene Ereignisse die Annahme mehrerer Beschlüsse im Jahr 1945 in Jalta zur Folge hatten, die eine neue ein halbes Jahrhundert lange Etappe der Versklavung Ost- und Zentraleuropas eingeleitet hatten“.
Quelle:sputniknews
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