Das Unternehmen ist bereits in großem Umfang an Reynolds beteiligt. Der genannte Preis soll für die restlichen 57,8 Prozent bezahlt werden. Der neue Konzern würde zum Branchenprimus avancieren und Marken wie Pall Mall, Dunhill, Lord, Prince sowie Newport und Rothmans unter einem Dach vereinigen.
Die Kombination der beiden Unternehmen stärke das Geschäft für die Zukunft, betonte BAT-Chef Nicandro Durante. BAT bietet den Reynolds-Aktionären 56,50 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs von Donnerstag entspricht. Vom Kaufpreis sollen rund 20 Milliarden Dollar in bar überwiesen, die übrigen 27 Milliarden Dollar in Form von BAT-Aktien bezahlt werden.
BAT kommt derzeit auf einen Börsenwert von knapp 100 Milliarden Euro, Reynolds auf 60 Milliarden.
In Europa bricht der Absatz ein
BAT steigerte seinen bereinigten Umsatz in den ersten neun Monaten um gut acht Prozent, während der Absatz der wichtigsten Marken um fast zehn Prozent wuchs, wie das Unternehmen mitteilte.
Das BAT-Geschäft läuft demnach rund, obwohl die Branche immer strengere staatliche Auflagen zum Gesundheitsschutz zu spüren bekommt, etwa durch die Schockbilder auf Zigaretten- und Tabakpackungen.
Durch gestiegene Tabaksteuern und Rauchverbote ist der Zigarettenabsatz in Deutschland und anderen europäischen Ländern in den vergangenen Jahren allerdings eingebrochen. 2015 verkaufte BAT nach eigenen Angaben in Westeuropa 23 Milliarden Zigaretten - 17 Prozent weniger als 2011.
In Bayreuth stellte der Konzern im Sommer seine Zigarettenproduktion ein und strich 950 Stellen. BAT-Aktien notierten am Freitag 2,8 Prozent fester. Im Jahresverlauf hat die Aktie sich um 27 Prozent verteuert, bei Reynolds betrug das Plus 2,2 Prozent.
Die gemeinsame Geschichte der beiden Konzerne geht schon auf das Jahr 2004 zurück. Damals schlossen sich die Brown & Williamson Holdings, eine Tochtergesellschaft von BAT und die R.J. Reynolds Tobacco Company, ein Unterunternehmen von Reynolds zusammen.
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