Der chinesische Investor Grand Chip Investment (GCI) will für 676 Millionen Euro die defizitäre Firma übernehmen. Nach Ablauf der Annahmefrist haben die Aktionäre bereits rund 65 Prozent der Anteilsscheine zum Kauf angedient. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte vor kurzem überraschend seine im September erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung für den Deal zurückgezogen.
"Die Bundesregierung hat bis dahin nicht bekannte sicherheitsrelevante Informationen erhalten, die das Wirtschaftsministerium zusammen mit anderen Ressorts geprüft hat", sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums dem "Handelsblatt". Dies habe zu einer Rücknahme der Erlaubnis geführt. "Dieses Vorgehen ist in der Bundesregierung abgestimmt gewesen." Woher die Informationen stammten, wollte die Sprecherin nicht sagen.
Laut "Handelsblatt" kamen bei einem Treffen in der Berliner US-Botschaft kürzlich Vertreter des Kanzleramts, des Bundeswirtschaftsministeriums, des Innenministeriums und des Verteidigungsministeriums zusammen. Die Amerikaner hätten laut Geheimdienstkreisen Beweise vorgelegt, sie der deutschen Seite aber nicht übergeben. Die deutsche Seite dringe darauf, die Beweise zu erhalten.
Die deutschen Geheimdienste hätten keine Erkenntnisse über die militärische Nutzung ziviler Produkte von Aixtron, schreibt das Blatt. Die Amerikaner seien dagegen in der Lage, über die Endverwendung zu ermitteln. Sowohl die militärische als auch die zivile Chipherstellung seien für China ein strategisches Feld.
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