Vegane Mythen und Halbwahrheiten

  01 November 2016    Gelesen: 1841
Vegane Mythen und Halbwahrheiten
Das ist grün, nachhaltig und gesund - sagen die einen. Die anderen glauben, dass eine rein vegane Ernährung langfristig krank macht. Wir haben die veganen Klischees und Vorurteile überprüft.
Am 1. November ist Welt-Vegan-Tag. "Vegan" ist gar nicht so niegelnagelneu, wie Ökohipster vielleicht gerne glauben wollen. Das gibt es schon eine ganze Weile, sagt die Historie. Das Wort "vegan" kommt von der "Vegan Society" - 1944 vom Briten Donald Watson erfunden, bestehend aus den ersten drei und den letzten beiden Buchstaben des englischen Wortes "Vegetarian". Also: V-E-G-A-N.

Veganer Lifestyle hat eine lange Geschichte

Vegetarier Bund Label Kennzeichnung vegetarischer und veganer Produkte
Egal ob aus religiösen, politischen oder gesellschaftlichen Gründen: Veganer und Vegetarier gab es schon immer. Zum ersten Mal schriftlich fixiert um 600 vor Christus - die griechischen Orphiker. Sie wollten kein Fleisch, keine Eier, keine Wolle aus ethischen Gründen. Der Boykott von tierischen Produkten zieht sich weiter durch die Geschichte - von Pythagoras bis Leonardo da Vinci.

Berühmte Fleischverzichter gab es und gibt es bis heute. Und immer mehr Menschen verzichten komplett auf tierische Produkte. Knapp eine Million Veganer soll es mittlerweile allein in Deutschland geben. Aber lebt der Veganer wirklich besser als der klassische Fleischfresser? Wir haben nachgefragt.

Mythos Nummer 1: Vegan macht schlank!

Verschiedene vegetarische Gerichte Fleischersatzprodukte sind umstritten
Ja, aber nur, wenn vor allem frisches Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchten und Nüsse auf dem Speiseplan stehen. Vegan alleine reicht nicht aus. Denn viele vegane Industrieprodukte tun nur so gesund.

Da stecken wahlweise Aromen, Emulgatoren, Zusatzstoffe, Fett und Zucker drin. Es ist eben nicht leicht, aus ein paar Sojabohnen ganze Steaks und Hähnchen zu machen.

Mythos Nummer 2: Vegan ist gesund!

Ja und nein. Veganer sind oft schlanker und haben einen niedrigeren Blutdruck. Sie sollen auch ein geringeres Risiko bei Herzkrankheiten, Schlaganfällen oder Diabetes Typ 2 haben. Das alles gilt aber nur bei bewusster Ernährung. Denn sonst fehlen die Nährstoffe, die hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommen - Kalzium, Jod oder das berühmte Vitamin B12 zum Beispiel. Das müssen Veganer durch Nahrungsergänzungsmittel und eine durchgetaktete Ernährung ausgleichen.
Mythos Nummer 3: Der Mensch ist ein Allesfresser. Vegan passt nicht in seinen natürlichen Lebensplan!

Stimmt irgendwie. Unser Darm ist zu kurz für eine rein pflanzliche Ernährung. Zumindest im Vergleich zu anderen Pflanzenfressern. Aber ganz so viel Fleisch, wie wir heute durchschnittlich in uns hinein stopfen, brauchen wir dafür nicht.

Einmal die Woche Fleisch würde reichen. Und dann bitte gute Qualität und nicht die billige Massenware. Ernährung ist eben nur gesund und nachhaltig, wenn man sich bewusst und möglichst natürlich ernährt. Junkfood bleibt Junkfood! Egal, ob vegan oder nicht.

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