US-Wahlen: Rekordzahl bei Wahlregistrierung von Muslimen
„Berichte aus verschiedenen Städten quer durch die USA zeigen, dass Tausende neuer muslimischer Wähler sich dieses Jahr in das Wählerverzeichnis eintragen ließen und in der Geschichte der Gemeinde die Vorjahre bei weitem überholt haben“, erklärte der Generalsekretär des US-Konzils für muslimische Organisationen (USCMO), Oussama Jammal, auf einer Pressekonferenz.
Jammal wies darauf hin, dass der Erfolg der Kampagne von der harten Arbeit vieler islamischer Organisationen, muslimischer Aktivisten sowie lokalen muslimischen Gemeindeführern und der ernsthaften Sorge über den sprunghaften Anstieg der Islamophobie und Hassverbrechen gegen Muslime herrühre. Er fügte hinzu, dass die überwältigende Unterstützung der Kampagne und die Beteiligung daran zeige, wie ernst es der US-amerikanischen muslimischen Community mit dieser Wahl sei.
Der Vorsitzende des Rates für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR), der größten muslimischen Menschenrechtsgruppe des Landes, dankte in sarkastischem Ton Donald Trump dafür, dass dieser mit seinen antiislamischen Äußerungen dem staatsbürgerlichen Engagement der muslimischen Gemeinde Energie verliehen habe.
Nach Angaben von CAIR hatten sich bei den letzten Wahlen im Jahr 2012 etwa 500.000 Muslime als Wähler registrieren lassen. Eine vor zwei Wochen durchgeführte Umfrage der Organisation ergab, dass 86 Prozent der in Wählerverzeichnisse eingetragenen Muslime auch vorhaben, ihre Stimme am 8. November abzugeben.
Dabei würden 72 Prozent für die US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, stimmen, während nur 4 Prozent angaben, Trump wählen zu wollen. Drei Prozent favorisieren die Grünenkandidatin Jill Stein und der Libertäre Gary Johnson käme auf zwei Prozent. 12 Prozent der Befragten gaben an, noch unschlüssig zu sein, und sieben Prozent wollten keine Angaben machen.
Die Kampagne, eine Million Muslime zu animieren, sich als Wähler registrieren zu lassen, begann im vergangenen Dezember. Die Organisation erreichte mit Infoständen in über 2.500 Moscheen, 500 Schulen und vielen Gemeindezentren quer durch die USA die Muslime, die sie dazu ermunterte, sich in die Wählerverzeichnisse eintragen zu lassen.