Iraker stoßen auf Massengrab des IS

  08 November 2016    Gelesen: 685
Iraker stoßen auf Massengrab des IS
Die Offensive auf Mossul läuft nach Plan: Irakische Truppen nehmen auch die Ortschaft Hammam al-Alil südlich der IS-Hochburg ein. Der Geländegewinn bringt neue Gräueltaten der Islamisten ans Licht.
Das irakische Militär hat bei seiner Offensive auf die IS-Hochburg Mossul ein Massengrab entdeckt. Nach Angaben der Armee seien rund 100 Leichen in der Ortschaft Hammam al-Alil gezählt worden. Die Opfer wurden demnach enthauptet.

Die Einheiten der irakischen Polizei, der Armee und Eliteeinheiten des Innenministeriums hatten Hammam al-Alil in den vergangen Tagen zurückerobert. Die Ortschaft 15 Kilometer südöstlich von Mossul war die letzte, die noch vom Islamischen Staat kontrolliert wurde. Die Truppen näherten sich damit bis auf vier Kilometer dem internationalen Flughafen von Mossul.

Sprengfallen in Baschika

Auch östlich der IS-Hochburg wurde weiter gekämpft. Kurdische Einheiten starteten nach eigenen Angaben eine groß angelegte Bodenoffensive zur Einnahme von Baschika. Wie die Peschmerga mitteilten, stießen ihre Kämpfer aus Norden, Osten und Süden in die Stadt vor. IS-Kämpfer sollen versucht haben, den Vormarsch mit Selbstmordanschlägen zu stoppen. In der Stadt werden zehn mit Sprengstoff beladene Autos vermutet.

Die Anti-Terror-Eliteeinheiten des Innenministeriums (CTS) kämpften derweil im Osten von Mossul gegen den IS, der erbitterten Widerstand leistete. CTS-Sprecher Sabah al-Noman sagte, sieben Stadtviertel seien bereits unter der Kontrolle der Eliteeinheiten. Die Häuser würden dort nach den letzten verbliebenen "Terroristen" durchsucht.

34.000 Menschen auf der Flucht

Die Offensive zur Rückeroberung Mossuls hatte am 17. Oktober begonnen. An ihr sind zehntausende irakische Soldaten und kurdische Peschmerga-Kämpfer beteiligt. Sie werden durch Luftangriffe der internationalen Militärkoalition unter Führung der USA unterstützt.

In Mossul werden zwischen 3000 und 5000 IS-Kämpfer vermutet. Beobachter rechnen mit einem schwierigen und langen Häuserkampf bis zur völligen Rückeroberung der Großstadt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben die Kämpfe bereits 34.000 Zivilisten in die Flucht getrieben.

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