Ölnachfrage könnte ab 2030 sinken

  09 November 2016    Gelesen: 521
Ölnachfrage könnte ab 2030 sinken
Selten war die Lage am Ölmarkt so unsicher. Das Pariser Klimaabkommen könne sogar zu einer sinkenden Nachfrage führen, schreibt die Opec. Aber auch steigende Preise und mehr Nachfrage sind möglich.
Über “Peak Oil”, die maximal mögliche Produktion von Rohöl beruhend auf dem Zuneigegehen der ausbeutbaren Reserven ist in der Vergangenheit viel geschrieben worden. Nun scheint erstmals „Peak Oil“ anders auszusehen – nämlich die maximale Nachfrage nach Rohöl.

Diese könnte innerhalb der kommenden 13 Jahre erreicht werden, schreibt das Ölförderkartell Opec in seinem jüngsten Ausblick. Der Blick der Ölförderländer fällt dabei auf das Klimaschutzabkommen von Paris. Sollten die Maßnahmen nach Plan umgesetzt werden, könnte eine substantielle Veränderung des Energie-Mix‘ die Ölnachfrage verringern.

Dies ist allerdings nicht das Hauptszenario der Opec, die es für wahrscheinlicher halt, dass das Pariser Abkommen weniger stringent umgesetzt wird. Auf Basis dieses Szenarios werde die Ölnachfrage bis 2040 weiter wachsen. Weiter blickt die Opec nicht in die Zukunft.

Im anderen Fall könnte die Nachfrage bis 2040 sogar auf das voraussichtlich im kommenden Jahr erreichte Niveau von 98,3 Millionen Barrel pro Tag sinken. Ein Teil dessen könnten Autos mit alternativen Antrieben bewirken. Schon heute habe sich der Fokus auf die Abmilderung des Klimawandels auf die Ölnachfrage der energieerzeugenden Industrie ausgewirkt, schreibt die Opec.

Allerdings rechnet die Opec wieder mit längerfristig steigenden Ölpreisen. Zwar sind die Erwartungen für die unmittelbare Zukunft niedriger, doch soll der Preis bis 2040 155 Dollar erreichen. In Preisen von 2015 wären das 92 Dollar. Derzeit treibt das Kartell aber die Sorge um zu niedrige Investitionen um. Bisher habe man unter einem Überangebot gelitten, schreibt Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo. „In Zukunft muss die Industrie aufpassen, dass der Mangel an Investitionen nicht zu einem Angebotsknappheit führt.“ Allerdings käme das den Ölförderländern wieder auf der Preisseite zu pass.


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