Für ihre Untersuchung bekamen insgesamt 212 gesunde Probanden im Alter zwischen 45 und 55 Jahren verschiedene Fragen aus neuropsychologischen Tests gestellt, die Lernfähigkeit und Erinnerungsvermögen der Studienteilnehmer messen sollten. Das Ergebnis war eindeutig: Die befragten Frauen schnitten in allen Tests besser ab als die männlichen Probanden – mit einer entscheidenden Ausnahme: Frauen, die ihre Menopause bereits hinter sich hatten, hatten auch in den Test nahezu die gleichen Ergebnisse wie Männer und waren damit schlechter als die anderen Teilnehmerinnen.
Mehr Östradiol, besseres Gedächtnis
Dieser Befund ist für das Forscherteam um Jill Goldstein ein Hinweis dafür, dass die weiblichen Geschlechtshormone im Zusammenhang mit bestimmten Gehirnfunktionen wie beispielsweise dem Erinnerungsvermögen stehen. Die Wissenschaftler beobachteten zudem, dass die Frauen, bei denen die Konzentration des sogenannten Östradiols, einer bestimmten Form des Östrogens, am höchsten war, auch am besten bei den Tests abschnitten. Frauen mit niedrigen Östradiol-Werten dagegen konnten sich vor allem neu Gelerntes schlechter merken. Es ist möglich, dass sich die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren und nach der Menopause besonders auf die frontalen Bereiche des Gehirns auswirken, also dort, wo sich auch das Kurzzeitgedächtnis befindet.
Die Forscher gehen davon aus, dass der Hormonhaushalt von Frauen auch ein Risiko für die Entstehung von Alzheimer sein könnte. Sie weisen darauf hin, dass zukünftige Forschungen in dieser Richtung auch geschlechtsspezifische Unterschiede einbeziehen sollten.
Die North American Menopause Society (NAMS) veröffentlichte die Ergebnisse der Forscher.
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