Trumps erstes Opfer: US-Teamchef Klinsmann gefeuert!

  11 November 2016    Gelesen: 1477
Trumps erstes Opfer: US-Teamchef Klinsmann gefeuert!
"America first" hatte Donald Trump vor der Wahl angekündigt. Dass das keine leeren Worte waren, bekommt als erster Jürgen Klinsmann zu spüren. Trump setzt den Trainer des US-Fußballteams vor die Tür. Das behauptet zumindest Müllers Nachbar...
Müller steht auf dem Balkon. Er trägt eine Fleece Jacke und Arbeitshandschuhe an den Händen. "Es sieht furchtbar aus hier!“ hatte seine Frau geklagt. Und Müller war der Klage gefolgt.

Mürrisch zwar und erst nach zweifacher Aufforderung — aber nützt ja nix. Jetzt steht er da am Gerüst seiner Wohnung im vierten Stock. Zwei große Müllsäcke stehen vor ihm, einer für Einwegpfandflaschen und einen für die langsam vor sich hingammelnden Inhalte der Blumenkästen. Gerade will er den letzten Kasten lustlos in den Sack schütten, da sieht er etwas in der dunklen Erde glitzern. Müller greift nach dem Gegenstand und reibt den Dreck ab. Es ist ein Kronkorken. Müller betrachtet das Etikett. Ein amerikanisches Bier. ´God bless you´, denkt er. Das haben wir bei der Europameisterschaft getrunken. Der Nachbar hatte einen Sechserträger mitgebracht – Lite Beer wohlgemerkt.

Müller hatte es trotz Höflichkeit und einem fast unmenschlichen Schub von Selbstüberwindung nicht geschafft, das Bier auszutrinken. Er war auf dem Balkon gelaufen und hatte es unbemerkt ausgegossen und sich geschüttelt wie ein begossener Pudel. Dabei hat er den Kronkorken wohl verloren. Amerika und die Europameisterschaft, das schlechteste Fußballturnier aller Zeiten – selbst in der Erinnerung keine guten Themen für diesen tristen, kalten Novembertag. Müller wirft den Korken in den Müllsack, als plötzlich die Tür des Nachbarbalkons aufgerissen wird. „Hast Du ´s schon gehört?“ Anders, der Mann von nebenan, stürzt auf Müller zu und wird vom Geländer gebremst. „Nein, was ist denn?“ fragt Müller. „Trump, dieser knallharte Hund, der zieht bei den Amis erst mal andere Saiten auf! Den Klinsmann hat er rausgeschmissen. Ruckzuck, gefeuert. Ich sage: Aus die Maus, Klinsi! Bye-bye, Amerika!“ Müller schaut Anders verständnislos an: „Was? Trump hat… was?“ „Junge, „America first“, haste nicht mitgekriegt? Der Trump will die Arbeitslosigkeit bekämpfen, da drüben auf der anderen Seite des Teiches.

Das heißt, Amerikaner ohne Jobs bekommen welche, und die Ausländer gucken in die Röhre. Und unser Klinsi ist der erste!“ „Aber wie soll der Trump… das passt doch nicht! Was hat der denn mit Fußball zu tun? Ist der überhaupt schon im Amt? Das darf der doch gar nicht!“ „Junge, wenn ich es Dir doch sage: Ich hab es gerade gelesen.“ Müller runzelt die Stirn: „Wo hast Du das gelesen?“ Anders holt sein Smartphone aus der Tasche und wischt hektisch mit seinen kurzen, dicken Fingern über die Oberfläche. Schließlich atmet er laut ein: „Ah, hier, guck. Hier steht ´s!“ Er hält Müller das Telefon triumphierend vor die Nase. Müller blickt auf den Bildschirm. Tatsächlich steht da: „Trumps erstes Opfer: US-Teamchef Klinsmann gefeuert!“ ´Unglaublich´, denkt Müller. Dann stutzt er. „Darf ich mal“, fragt er und deutet auf das Handy. Anders gibt es ihm. „Was ist denn das für eine Quelle?“ Müller bewegt seine Finger auf dem Touchscreen nach oben und findet die URL der Website: firstofapril.us.org. „Aha“, nickt er. „So, so.

Das soll eine seriöse Seite sein? Anders blickt ihn verständnislos an: „Na klar, das ist so eine Insidergeschichte, de schauen auch hinter die Kulissen, dahin, wo keiner guckt.“ „First of April, aha. Weißt Du eigentlich, was das heißt?“ „Na klar, wieso?“ „Junge, das ist eine Scherzseite, erster April, die machen Scherze, die verarschen Leute!“ „So ein Quatsch“, antwortet Anders. Müller grinst: „junge, das kannst du doch nicht ernsthaft glauben: „Trump entlässt Klinsmanns“ – hahaha!“ „Du bist doch nur wieder sauer, dass ich informationsmäßige wie so oft wieder meilenweit vor dir liege!“ Müller lacht jetzt: „Is klar. Wen möchte denn Trump denn statt Klinsmann als Nationalcoach einstellen? Hulk Hogan?? OJ Simpson???“ Müller bricht fast zusammen, so sehr muss er lachen. Anders bleibt ungerührt mit seinem Handy in der Hand stehen und schaut seinen Nachbarn an, der sichtlich Probleme hat, sein Gleichgewicht zu halten. Er schüttelt den Kopf, dann geht er. Als er die Tür fast geschlossen, dreht er sich noch einmal um und sagt: „Nein, Rocky Balbao!“ und verschwindet mit einem stolzen Schritt in seiner Wohnung.

Quelle : sputnik.de

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