Auch Ministerpräsident Binali Yildirim erklärte sich bereit, Steinmeier zu empfangen. Cavusoglu kritisierte noch einmal die Armenien-Resolution des Bundestages. Gleichzeitig drückte er seine Hoffnung aus, dass die deutsch-türkischen Beziehungen bald wieder "auf dem alten Stand" sein könnten. Steinmeier sagte, er sei "irritiert" über Erdogans Vorwurf, Deutschland sei ein sicherer Rückzugsraum für Terroristen der verbotenen Arbeiterpartei PKK. Diesen Vorwurf "können wir schlicht und einfach nicht nachvollziehen, fügte er hinzu. Er dankte Cavusoglu "für ein heute nicht ganz einfaches Gespräch".
Steinmeier sagte, er habe bei dem Treffen mit seinem türkischen Kollegen betont, dass Besuche deutscher Abgeordneter bei der Bundeswehr in Incirlik auch weiterhin möglich sein müssten. Am Vormittag hatte Steinmeier in der Residenz des deutschen Botschafters mit Vertretern der türkischen Zivilgesellschaft gesprochen. Dabei handelte es sich um Journalisten und Intellektuelle, die sich für Menschenrechte, Pressefreiheit und die Rechte der Kurden einsetzen.
Menschenrechtler und Oppositionelle werfen der türkischen Regierung vor, sie nutze den Putschversuch vom 15. Juli und die Terrorbekämpfung als Vorwand, um Kritiker mundtot zu machen und alte Rechnungen zu begleichen. Steinmeier hatte seine Türkei-Reise damit gerechtfertigt, gerade "in diesen schwierigen Zeiten" könne auf den Dialog nicht verzichtet werden.
Quelle: n-tv.de
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