"Ich habe sprichwörtlich unendlich viel darüber nachgedacht. Die Entscheidung für eine vierte Kandidatur ist nach elf Amtsjahren alles andere als trivial," so die 62-Jährige.
Angela Merkel: "Weiß genau, was wir machen müssen"
Ihre Entscheidung begründete Merkel in erster Linie mit den vor Deutschland liegenden Herausforderungen. In den vergangenen elf Jahren habe die von ihre geführte Regierung einiges erreicht. "Und jetzt weiß ich genau, was wir weiter machen müssen", sagte Merkel.
Als Beispiele nannte sie unter anderem, das Rentensystem zukunftsfest zu machen und die Digitalisierung voranzutreiben. Diese Fragen reizten sie. "In meiner Arbeit kann ich Erfahrung in die Waagschale werfen, Kenntnis und natürlich auch neue Ideen."
Die teils sehr hohen Erwartungen an eine mögliche weitere Amtszeit empfindet Merkel nach eigener Aussage als übertrieben. All das, was damit besonders nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl verbunden werde, "das ehrt mich zwar, aber ich empfinde es auch sehr stark als grotesk und geradezu absurd", so Merkel.
Horst Seehofer nicht zum CDU-Parteitag eingeladen
Insgesamt gehe es in der Politik um den Ausgleich von Interessen. "Mein Ziel in der Politik ist es, für den Zusammenhalt in unserem Land zu arbeiten", sagte sie. "Wir wollen miteinander wie Demokraten streiten." Sie freue sich auf die politischen Auseinandersetzungen in den kommenden Monaten: "Wir werden sie unter Demokraten führen und im Ton der Demokraten."
Im Rahmen ihrer Rede kündigte Merkel zudem an, dass CSU-Chef Horst Seehofer nicht am CDU-Parteitag in Essen teilnehmen werde. Beide hätten sich geeinigt, "im Sinne der Reziprozität" (Wechselseitigkeit) zu verfahren, sagte die Kanzlerin. Sie sei nicht beim CSU-Parteitag gewesen, deshalb werde Seehofer auch nicht Gast beim CDU-Parteitag sein. Beide wollten sich aber zu Beginn des Jahres treffen, um über ein gemeinsames Programm für die Bundestagswahl 2017 zu beraten. (fte/dpa)
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