Der Erdstoß erschütterte den nördlichen Zipfel der Insel Sumatra am Mittwochmorgen. Das Beben war zwar für die Region vergleichsweise schwach, aber der Bebenherd lag nur wenige Kilometer unter der Erdoberfläche, was meist schwere Schäden verursacht.
Etwa 200 Wohn- und Geschäftshäuser sowie 14 Moscheen sind laut ersten Angaben zum Teil schwer beschädigt. Dutzende Menschen werden noch unter den Trümmern vermutet. Das teilte der Chef der Katastrophenschutzbehörde in Aceh mit.
"Wir haben drei Bagger in die zerstörten Stadtteile geschickt, die Betonwände heben können", sagte Suyitno, der wie viele Indonesier nur einen Namen trägt. Tausende Menschen waren in Panik auf die Straße gerannt.
Laut Angaben örtlicher Behördenvertreter überraschten die Erschütterungen viele Bewohner der muslimisch geprägten Region bei den Vorbereitungen zum Morgengebet. Nach Angaben von Seismologen war das Beben fast in der gesamten Provinz Aceh zu spüren. Es wurde aber keine Tsunami-Warnung ausgegeben.
Das einzige Krankenhaus im besonders betroffenen Bezirk in Pidie Jaya war wegen der hohen Zahl der eingelieferten Verletzten überlastet, wie der Leiter der örtlichen Katastrophenschutzbehörde, Puteh Manaf, sagte. Laut dem stellvertretenden Bezirkschef Said Mulyadi wurden einige Verletzte zur Behandlung in einen benachbarten Bezirk gebracht. Seinen Angaben zufolge waren unter den Toten mindestens sieben Kinder. Viele weitere Kinder hätten Knochenbrüche und andere Verletzungen erlitten.
In Indonesien bebt die Erde häufig. Der südostasiatische Inselstaat liegt in einer seismologisch aktiven Zone, wo es immer wieder zu Erschütterungen und Vulkanausbrüchen kommt. In Aceh gab es bei dem gewaltigen Erdbeben und Tsunami Weihnachten 2004 verheerende Zerstörungen. Damals starben rund um den Indischen Ozean etwa 230.000 Menschen, allein 180.000 davon auf Sumatra. Das Epizentrum des damaligen Bebens der Stärke 9,1 lag vor der Westküste Sumatras.
Quelle : spiegel.de
Tags: