Bestbezahlter Spieler der Welt ist kein Kaffee

  08 Dezember 2016    Gelesen: 909
Bestbezahlter Spieler der Welt ist kein Kaffee
Dass es für alternde Fußballprofis lohnend ist, in Exotenligen ihre Karriere ausklingen zu lassen, ist bekannt. Dass es in China jedoch ein mittelmäßiger Kicker schafft, noch besser bezahlt zu werden als Ronaldo und Messi, überrascht dann doch.
Schon mal den Namen Ezequiel Iván Lavezzi gehört? Nein? Kleiner Tipp, das ist keine Kaffesorte. Die heißt Lavazza - und kommt aus Italien. Bei Lavezzi handelt es sich um einen Fußballspieler - aus Argentinien. Dem einen oder anderen ist der Kicker ja vielleicht doch schon als Randnotiz im Rahmen der Berichterstattung über die Nationalmannschaft seines Landes aufgefallen. Nun kann es ja durchaus als Qualitätsmerkmal verstanden werden, wenn ein Fußballer das himmelblau-weiße Trikot der Argentinier tragen darf. Im Fall des 31-Jährigen ist dieses Privileg aber vor allem ein Garant dafür, wahnsinnig viel Geld zu verdienen. Denn Ezequiel Iván Lavezzi ist der bestbezahlte Spieler der Welt.

Wie bitte? Nicht Messi oder, wenn es unbedingt sein muss, Ronaldo heimsen am meisten dafür ein, dass sie gegen den Ball treten? Nein, Lavezzi. Möglich wurde dies durch den Wechsel des Spielers von Paris St. Germain zum chinesischen Erstligaklub Hebei China Fortune Football Club. Dort kassiert der Stürmer nach Angaben der Enthüllungsplattform Football Leaks seit Anfang des Jahres umgerechnet 578.000 Euro. Pro Woche. Netto. Übers Jahr gerechnet kommt Lavezzi so auf eine Summe von 30 Millionen Euro. Und hat damit jährlich einen Vorsprung von etwa 13 Millionen Euro vor seinem Landsmann Messi. Verrückte Welt.

Vor allem dann, wenn man die bisherige Leistung des in Rosario geborenen zu Grunde legt. Denn Lavezzi ist sowas wie der argentinische David Odonkor. Ein schneller Läufer, der zwar unermüdlich aber meist brotlos die linke Spielfeldhälfte beackert, ansonsten aber vor allem durch seine zu engen Trikots und Tätowierungen aufgefallen ist. Die fußballerische Leistung ist bestenfalls Mittelmaß. Was aber scheinbar nicht nur nicht den Chinesen entgangen ist. Schließlich stand das 1,73 Meter große Kraftpaket auch schon in Neapel und eben in Paris unter Vertrag.

Dass Lavezzi gelegentlich in der argentinischen Nationalmannschaft ran darf, ist wohl vor allem seiner engen Freundschaft zu Lionel Messi geschuldet. Der hat ja bekannter Weise ein Wörtchen bei der Mannschaftsaufstellung mitzureden. Es ist bezeichnend, dass es Lavezzi trotz dieser Fürsprache nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus geschafft hat.

Bleibt also festzuhalten: die Fußballwelt ist noch irrer als gedacht. Allen voran die von reichen Investoren gesponsorte Chinese Super League. Kleines Bonmot zum Abschluss: Lavezzi ist nicht wegen des Geldes ins Reich der Mitte gewechselt, wie er dem französischen Fernsehsender Canal+ versicherte. Nein, ihn reizten die vielen spannenden Aufgaben in China, nicht zuletzt die Kultur. Das üppige Salär habe keine entscheidende Rolle gespielt. Glauben wir gerne, zumal ja die chinesische Küche auch sehr gut sein soll.

Quelle: n-tv.de

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