Tote und Verletzte bei Anschlag in Istanbul

  11 Dezember 2016    Gelesen: 999
Tote und Verletzte bei Anschlag in Istanbul
Bei zwei Explosionen in Istanbul sind mindestens 13 Polizisten getötet worden. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Laut Innenministerium detonierte mutmaßlich eine Autobombe nahe einem Fußballstadion.

Im Zentrum von Istanbul haben sich am Abend zwei Explosionen ereignet. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen starben mindestens 13 Menschen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Der Sender Aljazeera Turk berichtete gar von 15 toten Polizisten. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte am Abend, dass es Tote gegeben hat. Eine genaue Anzahl nannte er aber nicht.

Zuvor hatte das Innenministerium mindestens 20 Verletzte bei dem Anschlag bestätigt, der sich in der Nähe eines Fußballstadions im Stadtteil Besiktas ereignet hat. Bei den Opfern handle es sich um Polizisten. Der Sender CNN Türk berichtete unterdessen von bis zu 70 Verletzten.

Mutmaßlich eine Autobombe sei nur Stunden nach dem Spiel zwischen den türkischen Top-Klubs Besiktas und Bursaspor detoniert, sagte der türkische Innenminister Suleyman Soylu. Die Zuschauer hatten sich schon auf den Heimweg gemacht. Der türkische Transportminister Ahmet Arslan geht von einem terroristischen Hintergrund aus:

Polizei- und Krankenwagen sind vor Ort, Rauch war über dem neu gebauten Fußballstadion zu sehen. Neben der Autobombe vor dem Besiktas-Stadion, gebe es Hinweise auf einen Selbstmordattentäter, der sich in der Gegend des Parks Macka in die Luft gesprengt haben soll, sagte Innenminister Soylu.

"Es war wie die Hölle. Die Flammen machten sich auf den Weg in den Himmel. Ich trank Tee in einem Café nahe der Moschee", sagte eine Putzkraft der Nachrichtenagentur Reuters. "Menschen duckten sich unter Tische, Frauen begannen zu weinen."

Der türkische Fernsehsender NTV berichtete, der Anschlag habe einem Polizeiauto gegolten, welches das Gelände des Fußballstadions verlassen wollte. Mehrere zerstörte Autos waren auf Bildern zu sehen, darunter ein Minibus. Die Explosionen waren mehrere Kilometer weit zu hören. Besiktas ist ein beliebtes Ausgehviertel und am Wochenende sehr belebt.

Unweit des Stadions liegt auch der Taksim-Platz, der lange das Symbol für den Widerstand gegen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan war.

Das Auswärtige Amt empfahl allen Reisenden in Istanbul, vorerst in ihren Hotels und Unterkünften zu bleiben und sich über Reisehinweise und die Medien über die weitere Lage zu informieren.



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